Ölfonds auf Immobilien-Einkaufstour
Der norwegische Staatsfonds erwirbt 25 Prozent an einem Mixed-Use-Portfolio in London. Ein anderes Joint Venture legt den Fokus auf Student Housing.
Immobilienfans dürfte zuversichtlich stimmen, dass der norwegische Ölfonds die gefallenen Preise an den Immobilienmärkten für eine Einkaufstour genutzt hat. So hat der Ölfonds am vergangenen Donnerstag gleich zwei neue Immobilien-Investments bekannt gegeben: Einmal geht es um ein Joint Venture in London und ein anderes Joint Venture betrifft eine Beteiligung an einer Plattform für Studentenwohnungen und Co-Living. Die Objekte liegen hier in Frankreich und Spanien.
Bei dem Investment in London hat Norges Bank Investment Management (NBIM) – der Manager des Government Pension Fund Global (GPFG), wie der Ölfonds offziell heißt – in dem Joint Venture mit Shaftesbury Capital Plc einen Anteil von 25 Prozent an einem gemischt genutzten Immobilienportfolio im Londoner Bezirk Covent Garden erworben. Der Abschluss der Transaktion werde für Anfang April 2025 erwartet.
Das 1,5 Millionen Quadratmeter große Mischnutzungsportfolio besteht überwiegend aus Einzelhandels- und Freizeitimmobilien, die rund um Covent Garden und dem Verkehrsknotenpunkt Seven Dials im Londoner West End liegen. NBIM wird für seine Beteiligung 570 Millionen Pfund (umgerechnet rund 678 Millionen Euro) zahlen. Der Wert des Portfolios entspreche 2.659 Millionen Pfund (rund 3.165 Millionen Euro). Das Portfolio sei mit bestehenden Schulden in Höhe von 380 Millionen Pfund belastet, die Transaktion sei jedoch nicht mit einer Finanzierung verbunden.
Student Housing: Joint Venture mit Axa
Außerdem hat NBIM den Erwerb einer 40-prozentigen Beteiligung an Axa Lifestyle Housing, der Holdinggesellschaft von „The Boost Society“ (Ex-KLEY Group), vereinbart. Bei „The Boost Society“ handelt es sich um einen Eigentümer und Betreiber von Studentenwohnungen und Co-Living-Immobilien in Frankreich und Spanien. Das Portfolio umfasse 42 Objekte mit insgesamt circa 12.200 Betten, wie NBIM am Donnerstag mitteilte.
Bei den Verkäufern der Plattform handelt es sich um Tochtergesellschaften der Versicherungsgesellschaft Axa. Ein von Axa IM Alts kontrollierter Fonds, European Student Accommodation Venture S.C.A., werde die restlichen 60 Prozent an dem Joint Venture halten. Axa IM Alts übernehme über Axa Real Estate Investment Managers SGP weiterhin das Asset Management des Portfolios im Auftrag des Joint Ventures.
Aus der Meldung geht auch hervor, dass NBIM 240 Millionen Euro für den Eigentumsanteil von 40 Prozent zu zahlen bereit ist, während der Bruttowert der Plattform mit 1,3 Milliarden Euro bewertet wird. Das Portfolio sei mit Schulden in Höhe von rund 600 Millionen Euro belastet.
Die Vereinbarung sei am 19. März unterzeichnet worden. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2025 abgeschlossen werden, vorbehaltlich der Zustimmung der Verkäufer nach Anhörung eines Betriebsrats.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Gewerbeimmobilien | Immobilien | Investoren | Ölfonds | Studentenwohnheime / studentisches Wohnen
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