Versicherungen
24. September 2019

Null Emissionen bis 2050

Große Asset Owner initiieren UN-gestützte Net-Zero Asset Owner Alliance. Allianz-CEO Bäte: Klimawandel eine der größten Herausforderungen.

Wie stellen sich die größten Pensionsfonds und Versicherer die Welt im Jahre 2050 vor? Zumindest hat man für die eigene Kapitalanlage eine klare Vorstellung: Diese soll klimaneutral sein. Um sich diesem Ziel zu verpflichten, haben Investoren im Rahmen des New Yorker Klimagipfels die Net-Zero Asset Owner Alliance initiiert, um Portfoliounternehmen bis 2050 zur Klimaneutralität zu bewegen. Zusammen kommt die Alliance auf ein Anlageportfolio in Höhe von 2,4 Billionen Dollar.

Die Net-Zero Asset Owner Alliance wurde Anfang 2019 von der Allianz, der Caisse des Dépôts, der Caisse de Dépôt et Placement du Québec (CDPQ), der Folksam Group, Pension Danmark und der Swiss Re initiiert. Seitdem sind Alecta, AMF, Caloers, Nordea Life and Pension, Storebrand und Zurich als Gründungsmitglieder beigetreten. Ziel der Initiative ist die Begrenzung des Anstiegs der globalen Temperatur auf nicht mehr als 1,5 Grad.

Hinter diesem Bündnis stehen weitere Initiativen. Laut einer Pressemitteilung wird die Net-Zero Asset Owner Alliance, die von der Finanzinitiative der UNEP und den Principles for Responsible Investment (PRI) einberufen ist, ebenfalls vom WWF unterstützt und ist Teil der Mission 2020-Kampagne, einer Initiative unter der Leitung von Christiana Figueres, der ehemaligen Exekutivsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen.

„Es ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, den Klimawandel zu bekämpfen. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen gemeinsam handeln, um schädliche Klimagase zügig zu reduzieren. Wir Asset Owner nehmen unsere Verantwortung ernst und steuern im Dialog mit den Unternehmen, in die wir investieren, auf kohlenstoffarme Geschäftspraktiken hin. Wir haben damit bereits begonnen und werden unsere Portfolios bis 2050 klimaneutral stellen“, sagt Oliver Bäte, CEO der Allianz SE.

Big Bang der Klimapolitik

In einem heutigen Beitrag für die FAZ schreibt Bäte, dass Gewinne allein keine nachhaltige Strategie seien sondern in einen breiteren Kontext gestellt werden müssen. „Klima- und Umweltrisiken mutieren über kurz oder lang zu Kapitalrisiken“, so Bäte. „Schon deshalb ist die Finanzindustrie gut beraten, entscheidend zum Umbau zu einer emissionsarmen Weltwirtschaft beizutragen. Wir brauchen sie, um Menschen eine langfristig bessere finanzielle Zukunft zu sichern.“ Die Net-Zero Alliance setze nun auf den bislang erfolgten Investitionen in Erneuerbare Energien und Unternehmensdialoge zu Klimastrategien auf. Mit dem Gründungsdatum verbindet der Allianz-CEO die Hoffnung, dass dieses rückblickend als „Big Bang“ der von Finanzunternehmen vorangetriebenen Klimapolitik gesehen wird.

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