Noch reichlich Kuchen zu verteilen
In sechs Jahren werden Asset Manager über 100 Billionen Dollar verwalten. Laut einer Studie wächst das Anlagevolumen pro Jahr um rund sechs Prozent. Der Wermutstropfen: Die Erträge der Asset Manager steigen nicht in gleichem Maß.
Asset Manager dürfen sich in den kommenden Jahren auf einen nachhaltigen Anstieg der Geldvermögen freuen. Wie eine neue Studie von PwC prognostiziert, dürfte der Gesamtwert der Assets under Management bis zum Jahr 2020 weltweit auf rund 101,7 Billionen US-Dollar zulegen. Das Anlagevolumen würde demnach um rund sechs Prozent pro Jahr wachsen.
Vorangetrieben werde diese Entwicklung insbesondere von Pensions- und Staatsfonds, die nach neuen Anlagemöglichkeiten suchen. Hinzu komme die schnell steigende Zahl vermögender Privatanleger in den Schwellenländern, die auf die Expertise der Asset Manager setzen. „Die kommenden Jahre eröffnen der Asset-Management-Branche große Chancen. Profitieren werden aber nur die Unternehmen, die ihren Klienten ein nachhaltiges, verantwortungsvolles und transparentes Vermögensmanagement bieten können. Insbesondere für Pensionsfonds, die für die Altersvorsorge von Millionen Menschen stehen, sind langfristig sichere Erträge wichtiger als kurzfristige Renditemaximierung“, so Dr. Peter Seethaler, Leiter des PwC-Bereiches Asset Management.
Gegenwärtig verwalten Asset Manager gut ein Drittel der Vermögensanlagen von Pensions- und Staatsfonds, Versicherungen sowie wohlhabenden Privatanlegern. Dieser Anteil könnte laut Prognosen der Studie „Asset Management 2020 – A brave new world“ langfristig auf annähernd 50 Prozent steigen. Zwar bleiben Nordamerika und Europa mittelfristig die wichtigsten Marktregionen für die Asset-Management-Branche, die Schwellenländer holen jedoch auf: Nach Schätzungen von PwC dürfte in Asien das verwaltete Vermögen bis 2020 um jährlich 9,8 Prozent auf 16,2 Billionen US-Dollar zulegen. Für Südamerika wird mit einem Anstieg um 12,5 Prozent auf 6,7 Billionen US-Dollar gerechnet. Für Europa erwarten die PwC-Experten demgegenüber nur ein durchschnittliches Plus von 4,4 Prozent auf 27,9 Billionen US-Dollar, während die Assets under Management in Nordamerika um voraussichtlich 5,1 Prozent pro Jahr auf 49,4 Billionen US-Dollar zulegen.
Mehr Regulierung, mehr Technik, höhere Kosten
Trotz der guten Aussichten auf den Zuwachs beim Geldvermögen gibt es auch einen Wermutstropfen für die Asset Manager. Die Erträge werden nämlich deutlich langsamer wachsen als das verwaltete Vermögen. Vor allem die zunehmende Regulierung und Technisierung der Branche setzen die Margen unter Druck. Seethaler erklärte: „Im Jahr 2020 wird die Asset-Management-Branche auf allen wichtigen Märkten strengen Regularien unterliegen, die Gebührenmodelle transparenter machen und den Kostenwettbewerb verschärfen. Dies zeigt sich bereits heute anhand der zum Teil sehr restriktiven Umsetzung der Mifid II in einigen europäischen Ländern. Zudem müssen die Unternehmen in neue Technologien investieren, um Reporting-Anforderungen und den Bedürfnissen ihrer zunehmend global operierenden Klienten gerecht werden zu können.“
Auch das Kerngeschäft der Vermögensverwaltung werde sich verändern. Das passive Asset Management dürfte ebenso an Bedeutung gewinnen wie alternative Investments. Der Studie zufolge werden 2020 rund 36 Billionen US-Dollar beziehungsweise 35 Prozent der Assets under Management auf diese Anlageformen entfallen. Derzeit sind es lediglich knapp 14 Billionen US-Dollar beziehungsweise knapp 22 Prozent.
portfolio institutionell newsflash 10.02.2014/Kerstin Bendix
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