Pensionskassen
25. April 2025

NGO vs. VBL

Organisation „Frag den Staat“ verklagt VBL auf mehr Transparenz. 2023 gab sich die VBL CO₂-Ziele und trat den PRI bei.

Wie nachhaltig investiert eigentlich die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder, VBL? Auf diese Frage wünschen sich nachhaltige Organisationen gerne detailliertere Informationen als man den entsprechenden VBL-Publikationen entnehmen kann. Wie die FAZ berichtet, hat der Aktivist Arne Semsrott von der Organisation „Frag den Staat“ am Verwaltungsgericht in Karlsruhe geklagt. Mit Verweis auf die Börsen-Zeitung sei eine Entscheidung für den 16. Juli vorgesehen.

Ihr Selbstverständnis beschreibt die Organisation folgendermaßen: „Jede Person hat das Recht auf Informationen aus Politik und Verwaltung. ‚Frag den Staat‘ hilft Dir dabei, Dein Recht durchzusetzen. Mit investigativen Recherchen, strategischen Klagen und Mitmachaktionen kämpfen wir für Informationsfreiheit und staatliche Transparenz.“

Unterstützt wird die Klage von der Organisation „Finanzwende“. Deren Referentin Magdalena Senn sagte der FAZ: „Da die VBL einen vergleichsweise schwachen Nachhaltigkeitsansatz verfolgt, ist zu befürchten, dass die angelegten Gelder auch in Unternehmen wie Ölkonzerne investiert sind.“ Dagegen betont die VBL in dem Medium, dass sie allen Informations- und Offenlegungspflichten zur Kapitalanlage nachkomme. Das Informationsfreiheitsgesetz greife nicht.

VBL hat CO₂-Ziele und ist PRI-Mitglied

Im Mai 2023 gab sich die VBL CO₂-Ziele. „Als bedeutende und verantwortungsvoll agierende Altersvorsorgeeinrichtung betrachtet die VBL die Reduktion der CO₂-Emissionen als Teil ihrer treuhänderischen Verantwortung“ erklärte damals Kapitalanlagevorstand Dr. Michael Leinwand. Aus diesem Grund strebe die VBL an, die CO₂-Intensität ihrer Aktien und Unternehmensanleihen bis Ende 2025 um 25 Prozent gegenüber Ende 2021 zu reduzieren. Das CO2-Ziel soll dabei durch eine Kombination von Ausschlusskriterien, ESG-Integration, Engagement und Impact Investments realisiert werden.

In einem ersten Schritt, so die damalige Mitteilung, hat sich die VBL dazu entschlossen, Investitionen in Unternehmen auszuschließen, die mehr als 25 Prozent ihres Umsatzes aus der Verstromung von Kohle generieren. Bereits bestehende Investitionen in solche Geschäftsmodelle habe die VBL bereits Ende 2022 zurückgeführt – drei Jahre früher als ursprünglich geplant.

Einen Monat zuvor, nämlich am 1. April 2023, ist die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) der von den Vereinten Nationen unterstützten Organisation „Principles for Responsible Investment“ (PRI) beigetreten. Als Partnerin der internationalen Investoreninitiative verpflichtet sich die VBL, Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung, kurz die ESG-Kriterien, bei Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen sowie jährlich über ihre nachhaltige Anlagestrategie zu berichten.

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