Traditionelle Anlagen
6. März 2023

Neue Greenwashing-Vorwürfe gegen die DWS

Untersuchung von Finanzwende kommt auf 850 Millionen US-Dollar an neuen fossilen Investments für das Jahr 2022 bei „grünen“ Fonds der Fondsgesellschaft. Auch Northern Trust, HSBC und Fidelity unter den „Top 5“.

Die Nichtregierungsorganisation Bürgerbewegung Finanzwende hat im Rahmen einer Studie zu „grünen“ Fonds ein Negativranking aufgestellt der Fondsgesellschaften, die im Rahmen ihrer als nachhaltig deklarierten Aktienfonds im vergangenen Jahr stark in fossile Unternehmen investierten. Herausgekommen ist eine Liste der Top-5-Gesellschaften, die die DWS mit deutlichem Abstand anführt. „Vermeintlich grüne DWS-Fonds haben im Krisenjahr 2022 Aktien fossiler Unternehmen im Wert von über 852,41 Millionen US-Dollar zugekauft“, so Finanzwende. Auf Platz zwei folgt Northern Trust mit 500,97 Millionen US-Dollar, die britische HSBC mit 156,16 Millionen, Wellington Management mit 152,36 Millionen und Fidelity International mit 137,85 Millionen US-Dollar. Dabei handelt es sich um das Volumen der Zukäufe für in Europa erhältliche Artikel-8- und Artikel-9-Fonds nach der Offenlegungsverordnung (SFDR).

Artikel-8- und Artikel-9-Fonds mit fossilem Zuwachs

Insgesamt hätten demnach die Artikel-8- und Artikel-9-Fonds der DWS „fossile Aktien im Wert von über fünf Milliarden US-Dollar“ per Ende 2022 gehalten, was sich neben den Zukäufen auch durch die starken Wertsteigerungen von Energiekonzernen im Kontext der Energiekrise erklären lasse, so Finanzwende. Die Konzerne Total, Shell und Enbridge führten die Liste der fossilen Unternehmen, in die die DWS investiert hat, an. Aktieninvestments im Sektor der erneuerbaren Energien kamen bei den entsprechenden Fonds der DWS der Studie zufolge auf nur 194 Millionen US-Dollar.

Zu den Transformationsbemühungen der großen Energiekonzerne schreibt Finanzwende, diese würden im Bereich Öl und Gas sogar noch expandieren, weshalb sich nicht argumentieren ließe, dass die Konzerne durch die zusätzlichen Aktieninvestments bei ihrem grünen Umbau unterstützt würden und beruft sich dabei auf eine Veröffentlichung des Weltklimarats IPCC (United Nations’ International Panel on Climate Change).

Auf seiner Negativliste der Top-5-Fondsgesellschaften mit den insgesamt meisten „fossilen Aktieninvestments“ im Rahmen ihrer als in Europa erhältlichen Artikel-8- und Artikel-9-Fondsanlagen nennt Finanzwende neben der DWS auch JP Morgan auf dem zweiten Platz mit 2,530 Milliarden US-Dollar, Robeco mit 1,615 Milliarden US-Dollar und Northern Trust (1,308 Milliarden US-Dollar) sowie Fidelity International mit insgesamt 1,121 Milliarden US-Dollar.

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