Alternative Anlagen
6. Januar 2015

Munich Re baut Infrastrukturquote weiter aus

Der Münchner Rückversicherer hat hierfür erstmals einen Fuß nach Nordamerika gesetzt. Solvency II ist für den Ausbau von Infrastruktur allerdings prohibitiv.

Die Munich Re hat erstmals in Nordamerika in Infrastruktur investiert. Wie der Münchner Rückversicherer mitteilte, wurden in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags Anteile an einem 288,6 Megawatt-Windpark in den USA erworben.
Das Miami Wind Energy Center liegt im Norden von Texas in einer der windreichsten Regionen der USA, wie es in der Mitteilung hieß. Der Windpark besteht aus 156 General Electric Windenergieanlagen, die im September 2014 in Betrieb genommen wurden. Entwickler des Parks und Verkäufer der Beteiligung ist Invenergy, einer der führenden Entwickler und Windparkbetreiber in Nordamerika. „Wir freuen uns an der Seite eines starken Partners unser erstes Infrastrukturinvestment in Nordamerika realisieren zu können. Das Investment leistet einen attraktiven und nachhaltigen Beitrag zur weiteren geographischen Diversifizierung unseres Portfolios“, sagt Holger Kerzel, Geschäftsführer der Meag, die für das Vermögensmanagement der Munich Re und Ergo zuständig ist. Insgesamt verwaltet die Meag derzeit Kapitalanlagen im Wert von rund 247 Milliarden Euro.
Vor wenigen Monaten hatte Kerzel während der Podiumsdiskussion auf dem portfolio institutionell Fachforum 2014 das Finden von geeigneten Objekten als größte Herausforderung bezeichnet: „Der relevanteste Faktor für den Ausbau von Infrastrukturengagements ist für mich derzeit, geeignete Objekte zu ¬finden. Wir wollen relativ stabile Cashflows und ein stabiles regulatorisches Umfeld.“ Aber auch Solvency II sei ein wichtiges Thema. Kerzel sagte: „Solvency II ist geradezu prohibitiv. Wenn die Politik tatsächlich wünscht, dass sich private Investoren stärker in Infrastruktur engagieren, dann sollte es auch regulatorische Verbesserungen geben. Aus meiner Sicht ist es nicht gerade sinnvoll, für die in einem regulierten Umfeld erziel¬baren stabilen Infrastruktur-Cashflows 49 Prozent anzusetzen. Damit wird Infrastruktur wie ein volatiles Aktieninvestment behandelt. Für Immobilien werden dagegen nur 25 Prozent angesetzt.“
portfolio institutionell 05.01.2015/Kerstin Bendix
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