Multi Asset auf Basis von Risikoprämien geht neue Wege
Anleger können den Widrigkeiten eines schwieriger werdenden Marktumfelds mit Multi-Asset-Lösungen begegnen, die auf Risikoprämien basieren. Solche Ansätze werden gegenüber traditionellen Multi-Asset-Strategien, die auf der Allokation von Asset-Klassen aufbauen, an Bedeutung gewinnen.
Ein robustes Risikomanagement bedeutet in diesem Zusammenhang, dass einzelne Renditetreiber in defensive und aggressive Renditetreiber unterteilt werden können, das heißt in Renditetreiber, die in eher rezessiven Phasen funktionieren und solche, die vornehmlich in Erholungsphasen des Marktes eine gute Performance zeigen. Diese Renditetreiber werden dann auf Basis ihres individuellen Risikobeitrags in ausgewogener Art und Weise im Rahmen eines vorgegebenen Risikobudgets innerhalb des Portfolios allokiert, so dass sich zu jeder Zeit sowohl defensive wie auch aggressive Renditetreiber im Portfolio befinden. Somit ist es möglich, einerseits die gewünschte Volatilitätsbandbreite des Portfolios nicht zu verletzen, sowie andererseits unabhängig vom aktuellen Konjunkturzyklus in unterschiedlichen Marktphasen positive Renditebeiträge für das Portfolio liefern zu können. Dies führt langfristig zu einer positiven und stabilen Wertentwicklung, die sich verhältnismäßig unabhängig von den einzelnen Phasen des Konjunkturzyklus zeigt und somit den Diversifikationsgrad innerhalb des Portfolios erhöht.
Ein weiterer Erfolgsfaktor dieses Risikoprämien-Ansatzes ist es, innerhalb liquider Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Währungen) sowohl traditionelle wie auch nicht-traditionelle Risikoprämien beziehungsweise Renditetreiber isolieren zu können. Dies erlaubt eine breite Nutzung alternativer Ertragsquellen innerhalb des Portfolios, ohne an Liquidität einzubüßen. Beispiele für traditionelle Risikoprämien innerhalb dieser liquiden Anlageklassen sind beispielsweise im Bereich Aktien das klassische Aktienmarktbeta oder bei Anleihen das sogenannte Durations-Exposure. Demgegenüber steht gleichzeitig eine breite Auswahl an alternativen Risikoprämien innerhalb dieser Anlageklassen zur Verfügung, welche unter anderem durch Marktineffizienzen oder aber auch das Verhalten von Investoren am Markt bestimmt werden. Beispiele wären hier das Ausnutzen von Momentum oder Trend-Reversals am Aktienmarkt oder aber auch unterschiedliche Carry-Strategien bei Anleihen.
Es lässt sich somit sagen, dass der Risikoprämienansatz deutliche Vorteile gegenüber den eher traditionell agierenden Multi-Asset-Strategien hat und diese Vorteile in einem künftig schwieriger werdenden Marktumfeld eine immer größere Rolle spielen dürften. Da der Risikoprämienansatz nicht nur sehr liquide, sondern zudem auch sehr skalierbar ist, lassen sich eine ganze Reihe von ergebnisorientierten Anlagelösungen mit diversen Risiko-/Ertragsprofilen zusammenstellen, die so differierenden Kundenbedürfnissen gerecht werden und eine liquide alternative Anlagemöglichkeit für Kundenportfolios unterschiedlicher Natur bieten. Aber eine Gemeinsamkeit bleibt: Die resultierenden Multi-Asset-Anlagelösungen auf Basis der Allokation von Risikoprämien zeichnen sich durch eine sehr geringe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen aus und können gleichzeitig attraktive Erträge bei kontrolliertem Risiko erwirtschaften. Somit ist es Anlegern auch in einem schwieriger werdenden Marktumfeld möglich, die Diversifikation in ihren Portfolios zu erhöhen, um die langfristigen Marktrisiken abzufedern, ohne dabei auf Rendite verzichten zu müssen.
Das obige Schaubild zeigt diesen Zusammenhang auch grafisch anhand der Nordea Alpha 10 MA Strategie. Die Beimischung dieses Fonds in ein Portfolio aus traditionellen Anlageklassen bestehend aus Aktien und Anleihen in unterschiedlicher Höhe führt in allen Fällen zu einer Reduktion der Portfolio-Volatilität sowie zu einer Steigerung der Rendite, das heißt insgesamt zu einem deutlich verbesserten Risiko-/Renditeprofil des Gesamtportfolios.
Zusammenfassend lässt sich daher festhalten, dass
- sich Anlagelösungen auf Basis von Risikoprämien auf die Identifikation, die Analyse und die kontinuierliche Überprüfung und Weiterentwicklung von Risikoprämien innerhalb liquider Anlageklassen fokussieren.
- in ganzheitliches Risikomanagement auf Basis vorgegebener Risikobudgets sowie eine ausgewogene und risikobalancierte Allokation der einzelnen Risikoprämien innerhalb des Portfolios dabei das fundamentale Rückgrat des Investmentansatzes bilden.
- sich die resultierenden Multi-Asset-Anlagelösungen durch eine sehr geringe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen auszeichnen und gleichzeitig imstande sind, attraktive Erträge bei kontrolliertem Risiko zu erwirtschaften.
Somit ist es Anlegern im zunehmend schwieriger werdenden Marktumfeld möglich, die Diversifikation in ihren Portfolios zu erhöhen, um die langfristigen Marktrisiken abzufedern und gleichzeitig eine attraktive und auf lange Sicht verhältnismäßig marktneutrale Rendite zu erzielen.
Autoren: Christian LehrSchlagworte: Multi-Asset | Niedrigzinsphase | Portfoliokonstruktion/Diversifikation | Strategische Asset Allocation (SAA)
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