Mehr Leerstände, höhere Spitzenmieten
German Property Partners berichten über zähe Verhandlungen. In Q3 nur drei größere Vermietungsabschlüsse.
Obwohl auf den Büroimmobilienmärkten in den deutschen Großstädten derzeit sehr wenig los ist, ist bei wichtigen Marktkriterien viel in Bewegung. Wie das Netzwerk German Property Partners (GPP) berichtet, ist der Top-7-Flächenumsatz im Vorjahresvergleich anhaltend rückläufig. Im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2022 sank der Flächenumsatz um 38 Prozent auf 1,66 Millionen Quadratmeter. Symptomatisch: Im 3. Quartal gab es an den Top-7-Standorten nur drei neue Mietverträge und ein einziges neues Eigennutzergeschäft über 10.000 Quadratmeter. Laut den Real-Estate-Experten verlagerten sich die Abschlüsse in die kleineren Flächensegmente.
Gestiegen sind dafür die Leerstandsquoten. Diese seien in allen Städten kontinuierlich von 4,9 auf 5,8 Prozent nach oben geklettert. Die höchsten Werte weisen Frankfurt mit 9,2 und Düsseldorf mit 8,8 Prozent auf. Spitzenlagen sind dagegen nach wie vor gefragt. So sind die Spitzenmieten an sechs Standorten weiter angestiegen und in Frankfurt auf hohem Niveau konstant geblieben. Ebenfalls bewegten sich die Durchschnittsmieten in Düsseldorf, Stuttgart, Köln und Frankfurt nach oben.
„Momentan ist die Stimmung in der Wirtschaft gedämpft, was sich in geringeren Flächenumsätzen widerspiegelt. In den zentralen Lagen ist die Nachfrage aber nach wie vor hoch“, sagt GPP-Sprecher Andreas Rehberg. „Der Bedarf an modernen Büros ist zwar da, mündet momentan allerdings nicht zwingend in Abschlüssen. Insgesamt dauern Verhandlungen wesentlich länger, werden Entscheidungen weitaus zögerlicher getroffen und hohe Ansprüche an Ausstattung, Nebenkosten und Nachhaltigkeit gestellt. Auch Incentives sind mittlerweile wieder ein Thema.“ Zudem kommt es an einigen Top-7-Standorten zu wesentlich mehr Untervermietungen und Vertragsverlängerungen. Angesichts dieser Umstände geht das Netzwerk, ein Zusammenschluss von Grossmann & Berger, Anteon Immobilien, Greif & Contzen Immobilien, Blackolive und E & G Real Estate, zwar von einem relativ regen 4. Quartal aus, setzt den erwarteten Jahresflächenumsatz mit bis zu 2,46 Millionen Quadratmeter aber erneut niedriger an.
Jede Krise ist auch eine Chance
Bekanntlich geht jede Krise auch mit einer Chance einher. Darauf weist Peter Finkbeiner, CEO von Primonial REIM Germany, in einem Statement zur Expo hin: „Aktuell erholen sich ebenfalls die Risikoprämien zu Staatsanleihen, wenn sie auch noch nicht das Niveau von vor der Krise erreicht haben. Wir beschäftigen uns intensiv mit Ankaufsopportunitäten und wollen unseren Investoren die Chancen, die sich bei Gesundheits-, Wohn- und Büroimmobilien mit einem Fokus auf Dekarbonisierung ergeben, aufzeigen.“
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Büroimmobilien
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