Mehr Geld für offene Immobilien-Pufos
Geld fließt vor allem vier Anbietern zu. Intreal: „Zu viel Geld für zu wenig Produkte.“
Offene Immobilien-Publikumsfonds erfreuen sich steigender Beliebtheit. Wie die Fondsgesellschaft Intreal berichtet, stiegen die Mittelzuflüsse gemäß BVI-Daten in den ersten acht Monaten 2019 um über 100 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum an. Lagen die Mittelzuflüsse zwischen Januar und August 2018 bei 3,5 Milliarden Euro, waren es 2019 rund 7,3 Milliarden Euro. Diese Zahlen liegen auch deutlich über den Werten der Jahre davor: In den ersten acht Monaten 2017 erreichten die Zuflüsse 4,1 Milliarden Euro, im selben Zeitraum 2016 waren es 3,9 Milliarden Euro.
Welche Fondshäuser konnten besonders von der Geldwelle profitieren? Trotz verschiedener neuer Anbieter von offenen Immobilien-Publikumsfonds ging das Gros (92 Prozent) der frischen Mittel – rund 6,7 Milliarden Euro – den vier großen Fondsanbietern zu. Die höchsten Zuflüsse mit 2,1 Milliarden Euro hatte Union Investment zu verzeichnen, gefolgt von der Deka-Gruppe mit 1,7 Milliarden Euro. An dritter Stelle kommt die Deutsche-Bank-Tochter DWS mit 1,7 Milliarden Euro und an vierter Stelle die Commerz Real mit rund einer Milliarden Euro.
Michael Schneider, Geschäftsführer der Intreal, kommentiert: „Die sehr hohen Zuflüsse zeigen, dass es derzeit zu viel Geld für zu wenig Produkte gibt. Die Nachfrage vonseiten der Privatanleger wird – bei drohenden Negativzinsen auch auf private Konten – eher weiter steigen. Es ist für die etablierten Fondsangebote und Anbieter im derzeitigen Marktumfeld offensichtlich jedoch kaum möglich, so hohe Summen zeitnah im Rahmen ihrer bestehenden Fondsstrategien anzulegen. Als Reaktion darauf haben fast alle Anbieter die Reißleine gezogen und arbeiten mittlerweile etwa mit restriktiven Kontingentierungen für ihre Fonds.“
Autoren: Patrick Eisele In Verbindung stehende Artikel:
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