Meag setzt weiter auf Infrastruktur und Versorger
Der Münchner Asset Manager nutzt die Vorteile der alternativen Asset-Klasse zur weiteren Diversifizierung des Portfolios. Und befindet sich damit in bester Gesellschaft.
Der Asset-Management-Arm von Munich Re und Ergo, kurz Meag, verstärkt sein Engagement im Netz- und Versorgerbereich: Wie das Unternehmen mitteilte, gingen die Münchner eine Beteiligung von 49 Prozent an der Steag GmbH, einer Tochtergesellschaft des Essener Stromproduzenten Steag, ein. Das Portfolio solle damit weiter diversifiziert werden, erklärte Holger Kerzel, Geschäftsführer der Meag. Wird die Transaktion von den Kartellbehörden genehmigt, tritt sie rückwirkend zum 01.01.2017 in Kraft.
Investments in Infrastruktur machen bei Meag derzeit rund ein Prozent der Assets under Management (AuM) aus. Hauptvorteil der Asset-Klasse für Anleger der Versicherungswirtschaft sieht Kerzel in der geringen Korrelation mit den traditionell stark vertretenen Anleihen. Ein schlagendes Argument für Meag, hält sie doch 75 Prozent ihrer AuM in Renten. „Außerdem sind mit Anlagen in Infrastruktur attraktive und auch langfristig stabile Erträge zu erzielen, die gut mit den langfristigen Verbindlichkeiten der Versicherungsseite harmonieren“, so Kerzel weiter.
Auch bei ihren Immobilieninvestments richtet sich Meag nach Befindlichkeiten ihrer Branche: Die dortige strategische Asset-Allokation folgt dem Asset Liability Management des Gesamtunternehmens. Heißt: Risiko- und Laufzeitstruktur der Verbindlichkeiten geben das Rendite-Risiko-Profil der Kapitalanlage vor.Für diesen Investment-Ansatz wurde der Asset Manager bei den diesjährigen portfolio institutionell Awards als bester Immobilieninvestor ausgezeichnet. Mit ihrem Engagement in Infrastruktur strebt Meag nun eine risikoadequate Rendite über der entsprechender Staatsanleihen an.
Interesse an Infrastruktur wächst
Mit ihrem Investment befindet sich Meag in bester Gesellschaft: Das Interesse institutioneller Investoren an alternativen Asset-Klassen wie Infrastruktur ist zuletzt gestiegen. Das zeigte eine Umfrage von Stirling Infrastructure Partners unter 44 institutionellen Investoren weltweit zu Jahresbeginn. Damals gaben 70 Prozent der Befragten an, „definitive Pläne“ für Infrastruktur-Investments zu haben. 64 Prozent wollten ihre Infrastruktur-Quote in den nächsten 18 Monaten anheben, keiner von ihnen wollte sie senken. Durchschnittlich hatten die befragten Investoren bereits 1,5 Milliarden Dollar in die Asset-Klasse investiert, der größte sogar 13 Milliarden Dollar.
Auch Glasfasernetze rücken zunehmend ins Interesse institutioneller Investoren. „Die Attraktivität resultiert daraus, dass sich sowohl die Bundesregierung als auch die EU-Kommission die Themen Breitbandausbau und digitale Wirtschaft/digitaler Binnenmarkt auf die Fahnen geschrieben haben“, erklärte Frank Dornseifer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Alternative Investments, zuletzt gegenüber portfolio institutionell. Aus Bereitstellungs- oder Benutzungsgebühren ließen sich – je nach Investment – jährliche Renditen zwischen vier und sechs Prozent erzielen.
portfolio institutionell newsflash 25.10.2017/Verena Wenzelis
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