Strategien
14. Mai 2012
Madoff war fragil, die Hydra antifragil
Nassim Taleb erweitert seine Gedanken zur Robustness um „Antifragilität“. Ausgangsfrage: Was profitiert von Stress?
Konrad Hummler von Wegelin rühmte einst Nassim Taleb als den neben Benoît Mandelbrot einzigen ernsthaften Kritiker der Normalverteilungsdenke. Den Mandelbrot gern gemachten Vorwurf, seiner Theorie fehle es an Nutzwert, kann man Taleb nicht machen. Nun legte der Urvater der Tail Risk Protection noch einmal nach. „People are more interested in solutions than in problems“, so Taleb – und er stellte auf der 95. Hedgework-Veranstaltung als Weiterentwicklung seiner Gedanken zur Robustness sein Antifragilität-Konzept vor.
Der Begriff „Antifragilität“ ist aus der Verlegenheit geboren, dass es kein Gegenteil zu „fragil“ gibt. Antifragilität zeichnet sich dadurch aus, dass etwas in Stressphasen nicht nur robust ist, sondern wächst, von volatilen Phasen profitiert. „Please mishandle. It improves from harm and gains in volatility“, so Taleb. Beispiele: der menschliche Körper, der durch Sport leistungsfähiger wird, oder in der griechischen Mythologie die Hydra, der zwei Köpfe nachwachsen, wenn man einen abschlägt. Auf dem Kapitalmarkt sind es Wertpapiere, die von Volatilität profitieren.
Illustriert hat Taleb Fragilität mit dem Gewinn-und-Verlust-Profil eines Händlers oder von Madoff, das sich lange durch konstante geringe Gewinne und am Ende durch einen großen Verlust auszeichnet. Ein Beispiel für Fragilität kann auch ein Unternehmen sein, das bei einem geringen Umsatzeinbruch aufgrund hoher Kosten und eines hohen Leverages sofort einen großen Verlust einfährt, oder eine Straße, bei der ein kleines Plus an Verkehrsaufkommen zu einem langen Stau führt. Die Illustration für Antifragilität besteht aus mehreren kleinen Gewinnen und Verlusten und dann einem großen Gewinn, den Taleb als „Reverse Blow-up“ oder als „positiven Schwarzen Schwan“ bezeichnet. Ein solches Auszahlungsprofil ist möglich, wenn man im Rahmen einer Barbell-Strategie mit 20 Prozent des Portfolios ständig Volatilität long geht und den Rest sehr sicher investiert.
Illustriert hat Taleb Fragilität mit dem Gewinn-und-Verlust-Profil eines Händlers oder von Madoff, das sich lange durch konstante geringe Gewinne und am Ende durch einen großen Verlust auszeichnet. Ein Beispiel für Fragilität kann auch ein Unternehmen sein, das bei einem geringen Umsatzeinbruch aufgrund hoher Kosten und eines hohen Leverages sofort einen großen Verlust einfährt, oder eine Straße, bei der ein kleines Plus an Verkehrsaufkommen zu einem langen Stau führt. Die Illustration für Antifragilität besteht aus mehreren kleinen Gewinnen und Verlusten und dann einem großen Gewinn, den Taleb als „Reverse Blow-up“ oder als „positiven Schwarzen Schwan“ bezeichnet. Ein solches Auszahlungsprofil ist möglich, wenn man im Rahmen einer Barbell-Strategie mit 20 Prozent des Portfolios ständig Volatilität long geht und den Rest sehr sicher investiert.
Diese Strategie profitiert von Tail-Risiken. Taleb berät den Hedgefonds Universa, der bei einem Monatsverlust des S&P von 20 Prozent einen Gewinn von etwa 60 Prozent in Aussicht stellt. Verliert der S&P im Monat aber nicht mehr als fünf Prozent, reicht die Performance von etwa null Prozent für VAGler ohne Reserven nicht in jeder Periode für den Rechnungszins.
portfolio institutionell newsflash 14.05.2012/pe
Autoren:
portfolio institutionell
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