Logistik: hohe Preise, hohe Mieten, sinkende Renditen
Europäische Spitzenmiete bei 5,35 Euro. Renditeabstand zu Büros bei nur noch 1,4 Prozentpunkten.
Der europäische Markt für Logistikimmobilien haussiert. Die Nachfrage steigt und das Neubauangebot kommt kaum hinterher – infolgedessen steigen Transaktionspreise und Mieten, während die Renditen sinken. Für den Immobiliendienstleister Catella ist es nur eine Frage der Zeit, wann die Renditeschwelle von vier Prozent unterschritten wird. Darum sollten Investoren Potenzialregionen besonders berücksichtigen. Für diese Bestandsaufnahme hat Catella Research hat die europäische Logistiklandschaft mit insgesamt 109 Logistikstandorten in 104 Regionen analysiert.
Prof. Dr. Thomas Beyerle, Head of Research, Catella, kommentiert: „Eine intelligente Raum- und Standortwahl, irgendwo zwischen Flächenverfügbarkeit, Bezahlbarkeit und Effizienz, wird zur Problemkonstellation für alle Marktakteure. Der Investorenfokus sollte dies bei der Analyse fundamental berücksichtigen und im Entscheidungsprozess den Wechselwirkungen zwischen diesen Regionen einen hohen Stellenwert zuordnen. Potenzialregionen bilden dabei das geografische Rückgrat der Entwicklung.“
Laut dem Research beträgt die durchschnittliche Spitzenmiete für Logistikflächen an den 109 analysierten Standorten aktuell etwa 5,35 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zur Vorjahresanalyse stiegen die Mieten in den vergangenen zwölf Monaten somit um knapp vier Prozent. Nach wie vor liegt die Mietpreisspanne in Europa sehr weit auseinander und reicht von der belgischen Logistikregion Lüttich (3,25 Euro pro Quadratmeter) bis zu den teuersten Logistikflächen rund um den Standort London Heathrow (Euro pro Quadratmeter).
Die durchschnittliche Spitzenmiete in Deutschland beträgt im ersten Halbjahr 2019 etwa 4,99 Euro pro Quadratmeter und liegt somit unter dem europäischen Durchschnitt. Die durchschnittliche Spitzenrendite der analysierten Standorte beträgt aktuell 5,66 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 43 Basispunkte gesunken. Somit beläuft sich der Renditeabstand zu den europäischen Büroimmobilien auf nur noch 1,4 Prozentpunkte.
Versorgungskammer erwirbt national und international Logistikimmobilien
Wer sich sowohl national als auch international für Logistikimmobilien interessiert ist zum Beispiel die Bayerische Versorgungskammer. Zum Jahresanfang erwarb Invesco einen voll vermieteten Logistikpark in Lissabon. Zudem wurden verschiedene Logistikimmobilien in Bayern und in Hessen akquiriert. Attraktive Renditechancen oberhalb von sieben Prozent sind laut Catella vor allem in den baltischen Staaten und in Finnland vorzufinden.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Logistik
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