Immobilien
15. Juni 2015

Logistik bevorzugt

USA weiterhin globaler Wachstumsmotor, Deutschland weiterhin stabil. Immobilienstudie von Verianos.

„Die diesjährige Umfrage bestätigt nochmals die Einschätzung der USA als globale Wachstumslokomotive, und in der Tat sind die USA der einzige Wirtschaftsraum, für den die wirtschaftlichen Aussichten besser eingeschätzt werden als für 2014“, schreiben die Autoren der Studie „Professionals‘ Real Estate Investment Report 2015“. Die unabhängige Beratungs- und Investmentboutique Verianos realisierte die Online-Umfrage und die Auswertung gemeinsam mit M&G Real Estate. Der Großteil der Teilnehmer, insgesamt 64 Prozent, sind Investoren. Vermögensverwalter und Berater sind mit jeweils 14 Prozent vertreten. Den geringsten Anteil machen die Finanzinstitutionen aus, zu denen nur neun Prozent der Teilnehmer gehören. Alle Befragten seien Entscheider und Experten aus der Immobilienbranche.
Die Prognose für Europa ist nicht ganz so günstig wie die wirtschaftlichen Aussichten der USA: Im Vergleich zu 2014 werde Deutschland weniger positiv eingeschätzt und der Ausblick für Italien und Frankreich bleibe negativ. Grund für Pessimismus gibt es jedoch nicht: Für Großbritannien wird mit einer positiven Entwicklung gerechnet, Deutschland bleibt nach Einschätzung der Befragten stabil.
Ein weiterer Trend, der in der Studie festgestellt wurde: Deutschland, die Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien sind die bevorzugten Standorte deutscher institutioneller Investoren für Immobilienanlagen. Dazu trage laut Verianos das hohe Maß an Transparenz und Professionalität dieser Märkte bei.
 
Bei der Investment-Allokation ist ein Mix der Nutzungsarten gefragt. „Mit deutlichem Abstand zu den anderen Nutzungsarten wird der Logistiksektor (…) positiv bewertet“, so die Verfasser der Studie. Interpretation bleibe, ob dies in dem stetig wachsenden Handelsaufkommen über e-Commerce begründet ist, oder Folge eines Investmentumfelds mit einem immer geringer werdenden Spektrum ertragsbringender Anlagen. Die Nutzungsarten Einzelhandel und Wohnen bleiben stabil, die Nutzungsart Büro werde verhalten eingeschätzt. Zu letzterer heißt es in dem Bericht: „Obgleich oder gerade weil Büroimmobilien den Großteil des von institutionellen Anlegern gehaltenen Immobilienvermögens darstellen, wird eine Allokation in diesem Segment für wenig sinnvoll erachtet.“ Da sich die Frage ausdrücklich auf die Änderung der Allokation beziehe, sei die naheliegende Interpretation, dass der Großteil der Befragten ihre aktuelle Allokation als ausreichend betrachtet.
Laut Einschätzung der Umfrageteilnehmer sind Währungsschwankungen das größte Risiko bei Auslandsinvestitionen. Fehlende Marktkenntnisse oder Probleme mit mangelnder Liquidität werden als weitaus geringere Risiken eingestuft. Der Hauptanreiz für Auslandsinvestitionen sei die zusätzliche Diversifikation, gefolgt von den Wachstumsperspektiven ausländischer Volkswirtschaften.
 
portfolio institutionell newsflash 15.06.2015/Rebecca Lück

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