Schwarzer Schwan
30. November 2018

L’État c’est moi

Der Maßlose von Malaysia

Gut diversifizierte Real Assets kommen in der strategischen Asset-Allokation eines malaysischen Premierminister auf eine hohe Quote. Bei einer behördlichen Bestandsaufnahme wurden auf den Grundstücken von Najib Razak 1.400 Halsketten, 567 Handtaschen, 423 Uhren, 2.200 Ringe, 1.600 Broschen und 14 Diademe gezählt. Der Schätzwert des Schatzes beläuft sich laut der Zeitung Guardian auf 223 bis 275 Millionen Dollar. Alleine der Wert der Hermes-Handtaschen soll bei 12,7 Millionen Dollar liegen. Najib Razak scheint seine Frau also wirklich zu lieben.

Bestimmt wird er aber auch von seinem Volk geliebt. Schließlich ist ein Staatschef, der sich nicht mehr bereichern muss, allemal besser als ein Staatschef, der seine Schäfchen noch nicht ins Trockene gebracht hat. Seine Großzügigkeit hat der malaysische Premierminister auf jeden Fall schon bewiesen: Die armen Goldmänner von GSAM entlohnte er für die Emission von Anleihen im Wert von 6,5 Milliarden Dollar mit einer Fee von 600 Millionen Dollar. Qualität kostet eben.

Geld spielte offensichtlich also keine Rolle in Malaysia. Dies ist wenig verwunderlich wenn man weiß, dass aus dem Staatsfonds 1MDB 4,5 Milliarden Dollar abgezweigt wurden. Und ausgerechnet Najib Razak muss sich nun seit seiner Abwahl wegen Korruption verantworten. Dabei sollte man doch mit seinem eigenen Geld machen können was man will. Schon Najibs Vater war Premierminister und er selbst opferte sich für Malaysia als Premierminister, Finanzminister, Parteichef und Vorsitzender von 1MDB in Personalunion auf – eine besonders effiziente Form von Checks and Balances.

Ein Teil der fehlenden Gelder erfuhr eine Umwidmung zur Finanzierung – passenderweise – des Films „The Wolf of Wall Steet“. Hätte Razak hier nicht nur die Rolle des Finanziers sondern auch die Hauptrolle, müsste der Film „Der Maßlose von Malaysia“ heißen.

Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen Ihre Redaktion von portfolio institutionell!

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