Pension Management
27. März 2017
Landesstiftungen in Sachsen-Anhalt dürfen im Pensionsfonds mitmischen
Das Bundesland gewährt ausgewählten Stiftungen erstmals Zugang zu seinem Pensionsfonds. Damit öffnet man den Einrichtungen auch die Pforte zu internationalen Asset Managern. Fachliche Entlastung angestrebt.
In Sachsen-Anhalt haben ausgewählte Landesstiftungen nun die Möglichkeit, ihre Geldanlagen professionell unter den Fittichen des landeseigenen, 2006 gegründeten Pensionsfonds zu bündeln. Am 20. März 2017 unterzeichneten sieben Landesstiftungen, ein Landesbetrieb und eine Landesbeteiligung im Ministerium der Finanzen die notwendigen Vertragsunterlagen für gemeinsame Geldanlagen. Wie das Finanzministerium mit Sitz in Magdeburg in einer Pressemitteilung ausführt, wollen und sollen die Unterzeichner vom „anerkannten Anlagegeschäft des Landes“ profitieren. Ein solches Angebot hatte das Finanzministerium gemacht, nachdem rechtlich der Weg im vergangenen Jahr vom Land freigemacht wurde.
Mit der Entscheidung und der Umsetzung dürfte das Anlagevolumen des Sondervermögens deutlich steigen. Ende 2015 befanden sich bereits Vermögenswerte in Höhe von rund 490 Millionen Euro in dem landeseigenen Pensionsfonds, der als Rücklage errichtet wurde und sich ursprünglich nur aus regelmäßigen Zuführungen, Sonderzuführungen des Landes Sachsen-Anhalt und der Dienstherren, wie zum Beispiel Gemeinden und Landkreise, speisen sollte.
Finanzminister André Schröder sagte: „Nun können die Stiftungen frei entscheiden, ob und wann sie in den Pensionsfonds des Landes investieren. Auf jeden Fall besteht nun die Chance, dass Stiftungen und andere Körperschaften des Landes fachlich entlastet werden und sich dadurch mehr auf ihre eigentliche Aufgabe fokussieren können.“
Schröder weist darauf hin, dass kostengünstiges und professionelles Geldanlegen in Zeiten „mit aktuell geringen Renditen“ immer wichtiger werde. Das Land biete den neuen Partnern mit seinem Know-how eine deutschlandweit einzigartige Geldanlagemöglichkeit zu sehr geringen Kosten.
Schröder weist darauf hin, dass kostengünstiges und professionelles Geldanlegen in Zeiten „mit aktuell geringen Renditen“ immer wichtiger werde. Das Land biete den neuen Partnern mit seinem Know-how eine deutschlandweit einzigartige Geldanlagemöglichkeit zu sehr geringen Kosten.
Zu den Nutznießern der gemeinschaftlichen Kapitalanlage zählen neben dem Talsperrenbetrieb so herausregende Adressen wie die Stiftung Dome und Schlösser, die Kloster Bergesche Stiftung, die Stiftung Kloster Unser Lieben Frauen sowie die Leucorea – und damit der Wittenberger Universitätsstandort der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der aus der Universität Wittenberg hervorgegangen ist. Weiterhin kommen nun auch die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, die Stiftung Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, die Kunststiftung und last but not least die IBG Beteiligungsgesellschaft in den Genuss, ihre Kapitalanlagen mit denen des Pensionsfonds von Sachsen-Anhalt zu bündeln.
Das Finanzministerium dieses Bundeslandes betrachtet das aktuelle Kapitalmarktumfeld kritisch: leicht steigende Zinsen auf sehr niedrigem Niveau, hohe Aktienkurse und hohe Immobilienpreise gepaart mit großen Veränderungsrisiken. Das Bundesland reagierte und reagiert nach eigenem Bekunden auf die Entwicklung schrittweise durch „bedachte Veränderungen bei der Geldanlage“ bei ihrem Pensionsfonds. Damit gewährleiste man, „dass mittelfristig bei einem moderaten Geldanlagerisiko auskömmliche Renditen erwartet werden können.“ Das Land setzt dabei auf professionelle und spezialisierte internationale Investmentmanager. Sie werden durch das Ministerium der Finanzen ausgewählt, überwacht und koordiniert.
portfolio institutionell newsflash 24.03.2017/Tobias Bürger
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