Alternative Anlagen
21. Januar 2013

Kurs auf Konsolidierung

Weniger Private-Equity-Fonds können mehr einsammeln. Fundraising-Menetekel insbesondere für Dachfonds.

Das Fundraising-Umfeld gestaltet sich gemäß der Auswertung des Datenspezialisten Preqin für das Jahr 2012 in der Private-Equity-Branche insgesamt als weiter herausfordernd. Im vergangenen Jahr gelang 698 Fonds das Final Closing. 2011 waren es dagegen noch 910 Fonds. Dafür lag das eingesammelte Gesamtvolumen im gerade abgelaufenen Turnus mit 315 Milliarden Dollar um grob drei Milliarden Dollar über dem Niveau von 2011. Zudem konnten viele der Fonds, denen ein Closing gelang, mit einem über den Erwartungen liegenden Volumen abschließen.
Dass die Schere zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Fundraisern weiter aufgeht, zeigt sich auch daran, dass bei einer durchschnittlichen Raising-Dauer von 17 Monaten manche Fonds nur einen sehr kurzen Zeitraum brauchen. So konnte Sycamore Partners als Firsttimer eine Milliarde Dollar im dritten Quartal 2012 einsammeln – 250 Millionen über dem Ziel. Nur zwei Monate brauchte der Distressed Debt Fonds Centerbridge Special Credit Partners II um sein Volumenziel von zwei Milliarden Dollar zu erreichen. Weitere Highlights setzten der Axa Secondary Fund V mit einem final Closing bei 7,1 Milliarden Dollar und damit 3,6 Milliarden über dem Ziel sowie der Advent Global Private Equity VII, der bei 8,5 Milliarden Euro schloss. Dieser Private-Equity-Fonds ist damit der größte seit der Verschuldungskrise. Dagegen musste der renommierte Fondsanbieter Duke Street das Raising für den Duke Street Capital VII mangels Erfolg abbrechen.
Schwere Zeiten für Dachfonds
Besonders herausfordernd war laut Preqin das Umfeld für Dachfonds. 2012 entfielen gerade einmal vier Prozent des eingesammelten Kapitals auf diese Vehikel. 72 Dachfonds gelang im vergangenen Jahr ein Closing mit insgesamt 14 Milliarden Dollar, nach 82 Fonds mit 16 Milliarden Dollar im Jahr zuvor. Verschärfend hinzu kommt, dass derzeit 162 Dachfonds versuchen, insgesamt 40 Milliarden Dollar einzusammeln. Konsolidierungstendenzen sind bereits klar zu erkennen. So schluckte Blackrock neben Swiss Re Private Equity Partners auch Flag Capital Squadron Capital sowie Stepstone Parish Capital. In München strich Von Braun & Schreiber die Segel. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf das gestiegene Know-how der Investoren und deren Wunsch, mehr Kontrolle zu bekommen. Letzteres führt wiederum dazu, dass sich Dachfonds mehr und mehr als Managed Accounts verstehen.
Self-fulfilling Prophecy 
Die Preqin-Daten geben keinen Aufschluss darüber, wie viele Single-Fonds 2012 ein Closing angestrebt haben. Trotzdem lassen die Daten erkennen, dass Investoren stärker darauf achten, welchen Fonds sie Geld zusagen. Ein wichtiges Kriterium ist dabei, neben der Performance in der Vergangenheit, die Erwartung, wie schnell ein Closing gelingen dürfte, so dass sich eine Self-fulfilling Prophecy ergibt. Die Konzentration der Investoren auf weniger Häuser als früher dürfte auch dadurch nicht abgemildert werden, dass 76 Prozent der Anleger den gleichen oder einen höheren Appetit auf Private Equity als im vergangenen Jahr verspüren. Eindeutiger Favorit ist dabei das Segment Small/Midmarket Buyout.
portfolio institutionell newsflash 21.01.2013/pe
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