Immobilien
30. Oktober 2013

Konsolidierung und Outsourcing: zwei Trends im Wohnimmobilienmarkt

Die Anbieterseite für wohnwirtschaftliches Asset Management splittet sich in große Player und Nischenanbieter auf. Dabei werden Asset und Property Management zunehmend nicht mehr aus einer Hand angeboten, wie eine EY-Studie zeigt.

Am Markt für Wohnimmobilien zeichnet sich eine zunehmende Konsolidierung unter den Asset Managern ab. Diesen Trend hat die neue Asset-Management-Studie von Ernst & Young Real Estate – deren neuer Name EY Real Estate lautet – und Corpus Sireo identifiziert, für die im Sommer dieses Jahres 33 Asset Manager, Bestandhalter und Investoren mit einem Immobilienvermögen von 75 Milliarden Euro befragt wurden. „Die Anbieter werden sich weiter aufsplitten in sehr große, vollumfängliche Asset Manager und sehr kleine, spezialisierte Unternehmen“, sagte Dietmar Fischer, Partner bei EY Real Estate. Auch das Outsourcing von Dienstleistungen wird in Zukunft stärker zu beobachten sein. Hier hat lauf Fischer eine Trendumkehr stattgefunden.
In der Vergangenheit wurden Asset und Property Management oft aus einer Hand angeboten. „Das hat sich nicht in jedem Fall als erfolgreich erwiesen“, erklärt der EY-Partner. Obwohl beispielsweise das Objektmanagement noch immer bei vier von zehn der befragten Asset Manager intern angesiedelt ist, liegt der Fokus ihres Leistungsspektrums auf strategischen und finanzbezogenen Dienstleistungen, wie Reporting, Liquiditätsmanagement sowie Budget, Controlling und Business-Planung. Grundsätzlich ist die Bereitschaft der Asset Manager, Teilleistungen an Dritte zu vergeben,  deutlich größer geworden.
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, sind sich Bestandshalter und Asset Manager bei der Frage nach den Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches Asset Management weitgehend einig. Effizienz in der Vermietung und Vermarktung wird von beiden Seiten als entscheidend genannt. Auf Platz zwei der Erfolgsfaktoren steht die richtige Objektstrategie. Zudem messen 43 Prozent der Bestandshalter und 38 Prozent der Asset Manager einer zielorientierten Portfoliostrategie eine große Bedeutung bei. Hinsichtlich der Kosten zeigen sich die Bestandshalter hingegen sensibler als die Asset Manager. So bewerten 36 Prozent geringere Kosten durch effizientes Property und Facility Management als wesentlichen Erfolgsfaktor. Bei den Asset Managern sehen dies nur zwölf Prozent so.
Ein weiterer Punkt, der aus der Studie hervorgeht, betrifft die Verwendung von Kennzahlen. Während im Gewerbeimmobilienbereich schon länger die international üblichen Performance-Kennzahlen genutzt werden, sind zunehmend auch bei Wohnungsportfolios der laufende Cashflow und die Internal Rate of Return (IRR) die maßgebenden Größen. Bei den Risikoindikatoren ist der Leerstand die wichtigste Kennzahl, gefolgt von der Analyse der Mietentwicklung und Veränderung der Mietrückstände. Ein Blick auf die IT-Systeme der Asset Manager zeigt, dass diese noch immer Eigenentwicklungen bevorzugen. Bei den Betriebssystemen liegt der Anteil der internen Lösungen bei über 60 Prozent.
portfolio institutionell newsflash 30.10.2013/ Kerstin Bendix
 

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