Alternative Anlagen
12. März 2018
Klimaaspekte fließen in Anlageentscheidungen ein
S&P betont Klimarelevanz bei Ratings von Öl-Unternehmen. ÄVWL investiert mit Aquila in Renewables.
Zwischen Mitte 2015 und Mitte 2017 hat S&P Global Ratings fast 9.000 Lageberichte veröffentlicht. Bei 717 davon spielten Klima- und Umweltfaktoren eine wesentliche Rolle. Dies teilte Michael Wilkins, Leiter der Umwelt- und Klimarisikenbewertung der Rating-Agentur S&P Global, in einem Interview mit dem Fachmagazin Bizz Energy mit. „Solche Faktoren kommen in unseren Analysen immer regelmäßiger zum Einsatz. Daraus kann man folgern, dass Klimaaspekte bei globalen Ratings von Unternehmen wichtiger werden. 106 von den 717 Lageberichten führten Klima- und Umweltrisiken oder -chancen als Hauptgrund für die Ratingentscheidung auf, also für eine Veränderung des Ratings, des Ausblicks oder für den Beobachtungsstatus CreditWatch“, so Wilkins.
Der größte Anteil der 106 klimarelevanten Ratings lag laut Wilkins in der ölverarbeitenden und ölvertreibenden Industrie, bei staatlich regulierten Energieversorgern und im nichtregulierten Strom- und Gassektor. „Das ist vermutlich nicht überraschend, denn Umweltvorschriften und Wetterereignisse wirken sich in diesen Sektoren stärker auf die Kreditwürdigkeit aus. Klima- und Umweltrisiken findet man aber in vielen Wirtschaftszweigen.“
In der institutionellen Anlegerschaft finden nachhaltige Aspekte bei der Auswahl von Emittenten und Assets eine immer größere Berücksichtigung. Jüngst gab die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe (ÄVWL) als „Beleg“ für ihre umweltorientierte Anlagestrategie, bekannt, 70 Millionen Euro in einen von Aquila Capital gemanagten Fonds zu investieren. Dieser Fonds unterstütze in erster Linie Erneuerbare-Energien-Projekte, wie beispielsweise den Auf- und Ausbau von Windenergie- und Solarparks. Mit ihrer Investition“, so eine Veröffentlichung des Versorgungswerks, „leistet die ÄVWL einen beachtlichen und von einem externen Gutachter zertifizierten Beitrag zum Klimaschutz.“
Laut dem Gutachter ermöglicht die über den Fonds getätigte Investition in Erneuerbare Energien, die Folgen des Treibhauseffekts zu verringern: Das Engagement der ÄVWL werde in den kommenden Jahren voraussichtlich zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 600.691 Tonnen beitragen. Die Produktion über die gesamte Laufzeit der Investments entspräche dann dem durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch von 1.567.138 Haushalten in der Europäischen Union.
Laut dem Gutachter ermöglicht die über den Fonds getätigte Investition in Erneuerbare Energien, die Folgen des Treibhauseffekts zu verringern: Das Engagement der ÄVWL werde in den kommenden Jahren voraussichtlich zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 600.691 Tonnen beitragen. Die Produktion über die gesamte Laufzeit der Investments entspräche dann dem durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch von 1.567.138 Haushalten in der Europäischen Union.
Professor Dr. med. Ingo Flenker, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der ÄVWL, zu der Investition: „Als verantwortungsvoller institutioneller Anleger, der stets den Blick in die Zukunft gerichtet hat, sehen wir es als unsere Aufgabe an, uns für den Klimaschutz einzusetzen und so der globalen Erderwärmung entgegenzuwirken. Wir sind auch in Zukunft bestrebt, ökonomisch und ökologisch sinnvolle Investitionen zu tätigen.“
portfolio institutionell 12.03.2018/Patrick Eisele
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