Asset Manager
10. September 2012

Keine eindeutigen Indikatoren für akute Bereinigung des deutschen Fondsmarktes

Eine Analyse von Kommalpha hält eine Marktbereinigung dennoch für ein plausibles Szenario. Pimco und die Fondsgesellschaften der Deutschen Bank scheinen gut aufgestellt.

Kleineren Fondsgesellschaften fällt die Marktbehauptung gegen ihre großen Mitbewerber zwar schwer, eindeutige Indikatoren für eine akute Marktbereinigung unter den Asset Managern gibt es angesichts relativ konstanter Anbieterzahlen derzeit aber nicht. Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungshaus Kommalpha in einer Analyse, die in der aktuellen Ausgabe des Newsletters "Fondsmarkt" enthalten ist. Allerdings sei eine Marktbereinigung ein "plausibles und mögliches Szenario".
Die Experten von Kommalpha haben das Fondsvermögen und die Marktanteile der in Deutschland aktiven Fondsgesellschaften untersucht und diese anhand ihrer Ergebnisse in eine entsprechende Matrix eingeordnet. Gesellschaften mit hohen Marktanteilen und überdurchschnittlichen Fondsvermögen werden dabei als "stars" klassifiziert, solche mit niedrigem Marktanteil und unterdurchschnittlichem Fondsvermögen als "poor dogs". Darüber hinaus werden "cash cows" (niedriger Marktanteil und überdurchschnittliches Fondsvermögen) und "question marks" (hoher Marktanteil und unterdurchschnittliches Fondsvermögen) unterschieden.
"Es fällt auf, dass lediglich zwei Raster eine Anhäufung von Kapitalanlagegesellschaften vorweisen können, stars und poor dogs", fassen die Experten ihre Ergebnisse zusammen. Erwähnenswert sei dabei die Dominanz von Pimco Europe, die ihre führende Marktstellung auch in dieser Analyse unterstreichen könne. Auch die Tochtergesellschaften der Deutschen Bank, DWS, DWS S.A. und DB-x-Trackers würden ein positives Bild abgeben. Die Mehrheit der Mitbewerber scheine sich dagegen "in einer grauen Punktwolke zu verstecken". So zählten beispielsweise SEB Asset Lux, UBS Global oder Axa Investment Managers zu den "poor dogs".
Für die Dominanz von Pimco gibt es Kommalpha zufolge einen zentralen Erklärungsansatz. Die Spezialisierung auf den Rentenfondsmarkt. "Trotz eines gewachsenen Wettbewerbs kann Pimco dort seine Marktanteile von Jahr zu Jahr ausbauen", heißt es in der Analyse. Wenn sich große Gesellschaften spezialisierten und den Markt untereinander aufteilten, könne dies durchaus ein Anhaltspunkt für eine Marktbereinigung sein.
Entscheidend werde aber sein, wie sich die Gesellschaften mit geringem Fondsvermögen gegen weitere Abflüsse wehren werden. Zurzeit verlieren sie sich der Analyse zufolge "im Niemandsland des Investmentmarktes": "Hoffnungen auf hohes Wachstum des Marktanteils und überdurchschnittliche Zuflüsse scheinen auf wenig fruchtbarem Boden gesät." Inwiefern sich die externen Einflüsse wirklich auf den Wandel des institutionellen Investmentmarkts auswirken, bleibe jedoch schwer einzuschätzen.
portfolio institutionell newsflash 10.09.2012/rko

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