Alternative Anlagen
8. Oktober 2014
KAGB: Hälfte der AIF-Manager wartet noch auf Zulassung
Nachfrage nach Immobilien und offenen AIF steigt, Zahl der Manager sinkt.
Über ein Jahr nach Inkrafttreten des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) erwarten Manager Alternativer Investmentfonds (AIF) eine Verringerung der Anzahl der AIF-Manager bis 2020. Die Gründe dafür sehen die Unternehmen vor allem in den hohen Anforderungen und Einstiegshürden für kleine Marktteilnehmer, die den hohen Kosten nicht standhalten können und den Markt deshalb verlassen werden. Fusionen, Übernahmen oder Kooperationen sind daher wahrscheinlich. Das zeigt eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC sowie dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) und dem bsi Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen, an der 100 Manager alternativer Investmentsfonds, die zusammen 300 Milliarden Euro Vermögen verwalten, teilnahmen.
Hinsichtlich der künftigen Umsatzerwartung war das Meinungsbild eher uneinheitlich. Die Mehrzahl geht von einem gleichbleibenden (35 Prozent) oder steigenden Umsatz (43 Prozent) der Manager alternativer Assets aus. Knapp ein Viertel (22 Prozent) der Befragten rechnet mit einem verringerten Umsatz. Bei den etablierten Dienstleistern wird mehr Geschäft erwartet, insbesondere in der Fondsadministration. Allerdings sind sich die Marktteilnehmer bewusst, dass neue in diesen Markt drängende Anbieter auch Einfluss auf die Preisgestaltung haben werden.
Immobilien liegen im Trend
Hinsichtlich der künftigen Umsatzerwartung war das Meinungsbild eher uneinheitlich. Die Mehrzahl geht von einem gleichbleibenden (35 Prozent) oder steigenden Umsatz (43 Prozent) der Manager alternativer Assets aus. Knapp ein Viertel (22 Prozent) der Befragten rechnet mit einem verringerten Umsatz. Bei den etablierten Dienstleistern wird mehr Geschäft erwartet, insbesondere in der Fondsadministration. Allerdings sind sich die Marktteilnehmer bewusst, dass neue in diesen Markt drängende Anbieter auch Einfluss auf die Preisgestaltung haben werden.
Immobilien liegen im Trend
Mit Blick auf die Nachfrage nach den einzelnen Asset-Klassen liegen die Immobilien ganz klar vorne: Der Großteil der Befragten (78 Prozent) geht davon aus, dass die Nachfrage nach Immobilieninvestitionen bis 2020 steigen wird. Kein einziges Unternehmen befürchtet einen Rückgang in dieser Asset-Klasse. Auch für Axel von Goldbeck, Sprecher der ZIA-Geschäftsführung, steht fest: „Die Umfrage bestätigt den Trend, der durch das anhaltend niedrige Zinsniveau begünstigt wird: Bis 2020 steigt die Nachfrage nach Immobilieninvestments weiter an.“ Er sieht trotz der starken Nachfrage aktuell keine Immobilienblase: „Gleichwohl ist die Gefahr einer Konsolidierung im Zeitraum bis 2020 nicht zu unterschätzen.“ Auch für Infrastruktur, Private Equity und erneuerbare Energien wird bis 2020 ein hohes Wachstum erwartet. Den größten Nachfragerückgang sehen die Studienteilnehmer im Bereich der Schifffahrts- und der Containerindustrie.
Investoren wollen offene AIF
Investoren wollen offene AIF
Einen wichtigen Raum in der Befragung nahmen zudem die Erwartungen hinsichtlich des Verhaltens der Investoren nach Einführung des KAGB ein. 45 Prozent sind der Meinung, dass die Nachfrage institutioneller Investoren nach offenen AIF steigen wird; lediglich 36 Prozent sehen hier eine Stagnation. Als Haupttreiber sehen sie die Versicherungen, die im aktuellen Niedrigzinsumfeld weiterhin auf der Suche nach Rendite sind. Demgegenüber erwartet ein Großteil der befragten Unternehmen allerdings rückläufige oder stagnierende Nachfrage privater Anleger.
Als Profiteure des neuen Gesetzes wurden in der Umfrage auch die AIF-Verwahrstellen genannt. Sowohl hinsichtlich der Anzahl als auch des Umsatzes sehen die Befragten eine Steigerung. Ein Umsatzanstieg wird sogar von 79 Prozent der Befragten erwartet. Das zusätzliche Umsatzpotenzial entsteht vor allem im Bereich der geschlossenen AIF, denn diese benötigen seit der KAGB-Einführung erstmals eine Verwahrstelle. Die Verwahrstellen selbst haben sich ebenfalls schnell in ihre neue Rolle hineingefunden, sehen allerdings die Haftungsrisiken als nicht gelöst. Die größten Risiken aus Sicht der AIF-Verwahrstellen betreffen die ungeklärten Fragen beim Cash-Monitoring oder bei der Delegation von Verwahraufgaben. Ein Versicherungsschutz sei nur mit hohen Kosten zu erreichen.
Als Profiteure des neuen Gesetzes wurden in der Umfrage auch die AIF-Verwahrstellen genannt. Sowohl hinsichtlich der Anzahl als auch des Umsatzes sehen die Befragten eine Steigerung. Ein Umsatzanstieg wird sogar von 79 Prozent der Befragten erwartet. Das zusätzliche Umsatzpotenzial entsteht vor allem im Bereich der geschlossenen AIF, denn diese benötigen seit der KAGB-Einführung erstmals eine Verwahrstelle. Die Verwahrstellen selbst haben sich ebenfalls schnell in ihre neue Rolle hineingefunden, sehen allerdings die Haftungsrisiken als nicht gelöst. Die größten Risiken aus Sicht der AIF-Verwahrstellen betreffen die ungeklärten Fragen beim Cash-Monitoring oder bei der Delegation von Verwahraufgaben. Ein Versicherungsschutz sei nur mit hohen Kosten zu erreichen.
Langwieriger Zulassungsprozess
Mit dem KAGB hat der Gesetzgeber zudem massiv in die Vergütungsstruktur der Manager eingegriffen. So dürfen die Vergütungssysteme keine Anreize mehr bieten, unangemessen hohe Risiken einzugehen. Viele Asset Manager empfanden den Zulassungsprozess daher mit Blick auf neue Strukturen bei Vergütung und Risikomanagement als herausfordernd. Insgesamt war jedoch ein Großteil der Branche auf die dafür notwendigen hohen Umsetzungskosten vorbereitet. Oft unterschätzt wurden gleichwohl die Kosten der internen Umsetzung der KAGB-Anforderungen. Fast zwei Drittel der befragten AIF-Manager haben nunmehr eine Zulassung als Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) beantragt. Allerdings: Nur die Hälfte hat diese bereits erhalten.
portfolio institutionell newsflash 08.10.2014/Patrick Eisele
Autoren:
portfolio institutionell
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