Italien: Sorge vor Downgrade
Unter Solvency II droht Eigenmittelunterlegung. Stille Reserven sinken.
Die Haushaltspläne der italienischen Regierung werden außerhalb des südeuropäischen Lands als Widerspruch zum Stabilitätspakt gesehen. In der Folge weiten sich die Renditen der italienischen Staatsanleihen aus. Auch am heutigen Montag gaben die Kurse von italienischen Staatsanleihen weiter nach. Am Wochenende sagte Vizepremier Matteo Salvini: „Europa ist mir völlig egal.“
In italienische Staatsanleihen sind auch viele Versicherungen in größerem Volumen investiert. Wenn diese Investoren die Papiere als Buy&Maintain verbucht haben, hat dies zur Folge, dass deren Marktwerte beziehungsweise die stillen Reserven sinken. Gravierender wären die Folgen, wenn die Rating-Agenturen Italien den Investment-Grade entziehen würden. Laut einem Pressebericht wollen S&P und Moody´s ihre Bewertung Ende Oktober überprüfen. Jüngst senkte Fitch den Ausblick auf negativ. Das Fitch-Rating liegt bei BBB. „Sollte Italien den Investment-Grade verlieren, würde die Bafin im Rahmen der 2. Säule unter Solvency II eine Eigenkapitalunterlegung fordern“, teilt Assekuranz-Experte Carsten Zielke mit. Ein in der Kapitalanlage einer Versicherung beschäftigter Mitarbeiter, sieht in einem solchen Szenario die Gefahr, zum Distressed Seller zu mutieren.
Gegenüber der Börsen-Zeitung sagte Allianz-Finanzvorstand Giulio Terzariol, dass man das italienische Staatsanleihen-Exposure über Jahre hinweg reduziert habe. Zudem „liegen die Staatsanleihen meist bei unsren italienischen Gesellschaften, wir halten keine großen Pakete mehr außerhalb des Landes. Da haben wir unsere Hausaufgaben gemacht.“
portfolio institutionell 01.10.2018/Patrick Eisele
Autoren: Patrick Eisele
Schlagworte: Solvency II
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