Asset Manager
26. September 2012
Investoren stellen Asset Managern gutes Zeugnis aus
Laut einer Studie sind institutionelle Anleger vor allem mit kleinen Asset Managern zufrieden. Deutsche Asset Manager werden von der Mehrheit bevorzugt.
Institutionelle Investoren sind mehrheitlich mit ihren Asset Managern zufrieden und wollen auch zukünftig deren Kunden bleiben. Dies zeigt die neue Studie „Investor Screening 2012“ von der Rating-Agentur Telos und dem Beratungshaus Homburg & Partner. Von den 319 institutionellen Investoren, darunter Versicherungen, Altersversorger, Banken und Corporates, die zur Frage der Zufriedenheit mit Asset Managern interviewt wurden, würde sich die Mehrheit wieder für ihren Manager entscheiden.
Die größte Kundenzufriedenheit herrscht mit den „kleinen“ Managern, die ein Vermögen von bis zu 15 Milliarden Euro verwalten. Vor allem durch ihre Beratungsqualität, die Kundenbetreuung und den Prozess des Portfoliomanagements haben sie bei den Investoren gepunktet und kamen auf einen Zufriedenheitswert von 86 Punkten. Den Spitzenplatz in dieser Gruppe belegt die Berenberg Bank, gefolgt von Swiss & Global und Lampe Asset Management. Auf die Frage nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis zeigt sich unterdessen ein anderes Bild. Dort schneidet die Nord-LB vor Lampe und Bantelon am besten ab. Die Berenberg Bank taucht unter den Top-Fünf in dieser Kategorie nicht auf.
Mit 78 Punkten geben die Studienteilnehmer auch den „großen“ und „mittleren“ Asset Managern einen guten Zufriedenheitswert. Insbesondere in der Kundenbetreuung haben diese Gruppen überzeugt. Unter den großen Managern mit Assets under Management von mehr als 40 Milliarden Euro hat Union Investment den ersten Platz aus 2011 verteidigt. Dahinter landeten DB Advisors und Universal-Investment. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bescheinigen die befragten Studienteilnehmer hingegen Universal-Investment, gefolgt von Fidelity und Goldman Sachs.
In der Gruppe der mittelgroßen Manager setzte sich LBBW Asset Management vor Bayern-Invest und Franklin Templeton durch. Ausschlaggebend war vor allem die gute Beurteilung in Sachen Kundenbetreuung und Beratungsqualität sowie die proaktive Ansprache, die Investoren der LBBW bescheinigt haben. Beim Preis-Leistungs-Verhältnis kommt die LBBW dagegen auf den vierten Platz. Die Spitzenposition belegt Franklin Templeton, gefolgt von Western AM und Carmignac.
Investoren bevorzugen deutsche Asset Manager
In Anbetracht der Zufriedenheitswerte mit den Asset Managern ist es nur logisch, dass die Prozentzahl der Investoren, die in den kommenden zwölf Monaten ihren Manager austauschen wollen, über alle Anlegergruppen hinweg gesunken ist. Investoren, die einen Wechsel planen, denken dabei hauptsächlich an die Asset-Klassen „Aktien“ und „Renten“. Insbesondere Einrichtungen der Altersversorgung, Corporates und Versicherungen, deren Aktienquoten zwischen zwölf und 14 Prozent liegen, wollen sich im Aktienbereich mit Blick auf den Manager verändern. Die Studienautoren erklären sich diese Entwicklung unter anderem damit, dass wieder zunehmend aktive Aktien-Portfoliomanager gefragt sind. Wie die Studie weiter zeigt, bevorzugen rund 62 Prozent der befragten Investoren deutsche Asset Manager. Zum Vergleich: In der Vorgängerstudie von 2011 sagten dies 51 Prozent.
Im Durchschnitt wollen rund 20 Prozent der Investoren in den kommenden zwei Jahren neue Fonds auflegen. An dieser Stelle sticht vor allem die Anlegergruppe der Versicherungen heraus. 42 Prozent von ihnen geben an, neue Mandate auflegen zu wollen. Das durchschnittliche Volumen ist auf 285 Millionen Euro geplant. Unter den Einrichtungen der Altersversorge und Körperschaften denken etwa 25 Prozent an die Auflage neuer Fonds, wohingegen zwölf Prozent der Banken und 16 Prozent der Corporates ein solches Vorhaben äußerten. Recht homogen zeigt sich dabei das Bild über die geplante Anzahl der aufzulegenden Mandate. Dort ist zumeist von zwei bis drei Fonds die Rede.
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, gibt es zwischen den fünf Anlegergruppen (Versicherungen, Corporates, Banken, Altersversorger und Körperschaften) einen „relativen Gleichklang“. Die Investitionen im Bereich Aktien haben sie vor dem Hintergrund der schwelenden Finanz- und Wirtschaftskrise stabil gehalten. Diese bewegt sich über die vergangenen Jahre um die 13, 14 Prozent. Das grundsätzliche Engagement in Renten von 77 Prozent haben die Investoren ebenfalls beibehalten, allerdings mit einem klaren Bias hin zu Unternehmensanleihen. „Hier erhofft man sich gewisse Spreads“, schreiben die Studienautoren. In den Fokus des Interesses sind auch die Emerging Markets gerückt. So ist in den Portfolios der Anteil der Anleihen aus der Europäischen Union im Schnitt um drei Prozentpunkte auf 66 Prozent gesenkt und der Anteil an Emerging-Market-Anleihen auf fünf Prozent ausgebaut worden.
Mit acht Prozent haben die befragten Investoren gegenüber 2011 auch ihre Immobilienquote leicht, nämlich um einen Prozentpunkt, erhöht. Im Vergleich zur Vorjahresbefragung hat jedoch der Studie zufolge „die Euphorie, künftig in Immobilien zu investieren, über alle Anlegergruppen abgenommen.“ Das Stichwort Immobilienblase mache dort die Runde. Im Fokus der Investoren stehen in den kommenden zwölf Monaten erneut Aktien Europa und weltweit. „Ob und inwieweit von heute aus betrachtet auch Vollzug gemeldet werden kann, hängt stark von den Marktentwicklungen ab. Hier warten viele institutionelle Anleger auf ein vertrauensbildendes Signal zum Einstieg in Equities“, schreiben die Studienautoren.
portfolio institutionell newsflash 26.09.2012/kbe
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