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1. Oktober 2012

Investoren fürchten den Eintritt weiterer Tail Risks

Laut einer Studie sehen sich institutionelle Anleger dafür jedoch besser gewappnet als vor der Finanzkrise. Der Grund: eine geänderte strategische Asset Allocation.

Institutionelle Investoren rechnen noch im Laufe der nächsten zwölf Monate mit dem Eintritt neuer Extremrisiken. Laut einer neuen Studie der Economist Intelligence Unit, die im Auftrag von State Street Global Advisors 310 institutionelle Anleger aus Westeuropa und den USA befragt hat, halten dies immerhin 71 Prozent der Befragten für sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich. Sorge bereitet den Studienteilnehmern unter anderem die Schuldenkrise in der Eurozone, die drohende welt- oder europaweite Rezession und der Konjunkturabschwung in China.
Obwohl Extremereignisse naturgemäß unvorhersehbar sind, haben Anleger inzwischen dafür ein weitaus schärferes Bewusstsein entwickelt. Laut der Studie ergreifen sie aktiver Maßnahmen, um ihre Investments gegen potenzielle Auswirkungen abzusichern. Dennoch geben sich nur 20 Prozent der Befragten „sehr zuversichtlich“, irgendeine Art von Schutz gegen das nächste Extremereignis aufgebaut zu haben. Weitere 61 Prozent bezeichnen sich immerhin als „einigermaßen zuversichtlich“. Allerdings glauben 73 Prozent der institutionellen Anleger auch, dass sie dank einer geänderten strategischen Asset Allocation besser gegen das nächste Extremereignis gewappnet sind als vor der Finanzkrise.    
Die in der Studie erhobenen Daten zeigen einen Wandel in den Allokationsmustern der institutionellen Investoren – allerdings langsamer als erwartet. Das Ausmaß der jüngsten Extremereignisse habe die Aufmerksamkeit über traditionelle Diversifizierungstechniken hinaus auf Produkte gelenkt, mit denen der Einfluss von Extremereignissen abgemildert werden kann. So zeigt die Studie, dass Alternativen wie Rohstoffe und Infrastruktur sowie Managed Futures und Commodity-Trading-Advisor-Strategien wieder stärker gefragt sind. In Dach-Hedgefonds flossen dagegen deutlich weniger Mittel. Gegenüber dem Zeitraum vor 2008 ging das Volumen um neun Prozentpunkte zurück. Auf die Frage nach den größten Schwierigkeiten bei der richtigen Allokation im Rahmen ihrer Absicherungsstrategie gegen Extremereignisse verwiesen 64 Prozent der Anleger auf die Liquidität der entsprechenden Instrumente. Am zweithäufigsten wurde die Einhaltung/das Verständnis aufsichtsrechtlicher Vorschriften (54 Prozent) genannt, gefolgt vom Faktor Risikoaversion (49 Prozent). 
„Die Ergebnisse der Studie belegen, dass Tail Risk fast immer unterschätzt wird, die Extremereignisse der letzten Jahre die institutionellen Anleger aber stärker für dieses Risiko sensibilisiert haben“, sagte Niall O’Leary, Managing Director bei State Street Global Advisors. Gleichzeitig verdeutliche der Bericht die Unsicherheit der Investoren, inwieweit die Auswirkungen von Extremereignissen durch Diversifizierung abmildern können und ob sie gegen das nächste Ereignis ausreichend abgesichert sind. „Strategien zum Schutz gegen Extremereignisse kommen noch kaum zum Einsatz, obwohl eine breite Mehrheit der Investoren das Thema mittlerweile als integralen Bestandteil eines umfassenden Investmentplans betrachtet“, erklärt O’Leary weiter. In der Praxis werden seines Erachtens jedoch entsprechende Strategien nur langsam umgesetzt: „Stattdessen beschäftigen sich Anleger immer noch mit der Frage, welche Methoden unter den Gesichtspunkten Effizienz und Werterhaltung die besten sind.“ Zudem herrsche eine gewisse Sorge darüber, dass die derzeit verfügbaren Instrumente keine wirklich adäquaten Mittel zur Risikominderung sind.
portfolio institutionell newsflash 01.10.2012/kbe
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