Invesco: Europäische Investoren setzen auf Bonds
Die Aufstockung der Aktien- und Immobilienquote sei auch geplant.
FRANKFURT/LONDON – Das Engagement seitens europäischer Großinvestoren in festverzinslichen Papieren ist 2010 auf ein Vierjahreshoch geklettert und dürfte kurzfristig weiter steigen. Dies zeigt einer neuen Studie der Invesco Asset Management und dem Branchendienst IPE.
Der Studie zufolge stiegen die Rentenallokationen im vergangenen Jahr um sieben Prozentpunkte auf durchschnittlich 58 Prozent des Vermögens und damit auf den höchsten Stand seit 2006. Der Aktienanteil fiel derweil von 29 auf 27 Prozent, lag aber über dem Niveau des Krisenjahres 2008 (25 Prozent).
Die Quote von alternativen Anlagen, also Hedgefonds, Private Equity und Rohstoffen, sowie Immobilien blieb mit jeweils zwölf und sieben Prozent weitgehend unverändert. Der Cash-Anteil ging von fünf auf zwei Prozent zurück. Für die Studie wurden 148 Investoren aus 25 Ländern befragt. Ihr verwaltetes Vermögen betrug 1,2 Billionen Euro.
Laut der Studie dürften Anleihen, insbesondere Unternehmenspapiere und Schwellenländer-Papiere, populär bleiben. So hätten 22 Prozent der Investoren eine weitere Erhöhung ihrer Bondquote ins Aussicht gestellt, während 16 Prozent eine Verringerung planten.
Auch seien weitere Investments in Aktien und Immobilien geplant. So wollen 19 Prozent der Investoren die Aktienquote erhöhen und 26 Prozent der Immobilienquote. Demgegenüber stehen jeweils 15 Prozent beziehungswiese sieben Prozent der Investoren, die die Quote abbauen wollen.
_Private Equity und Hedgefonds haben sich nicht durchgesetzt
Im Alternatives-Bereich hätten sich Private Equity und Hedgefonds immer noch nicht durchgesetzt. „Im Vergleich zu 2009 haben sich die Allokationen in Hedgefonds mit 1,1 Prozent mehr als halbiert und sind auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen.“ Die Private-Equity-Quote ist derweil von 1,8 auf zwei Prozent geringfügig gestiegen.
Die alternative Anlage, für die sich die die Anleger derzeit begeistern, heißt Rohstoffe. 15 Prozent der Befragten planen einen Ausbau dieser Quote verglichen mit drei Prozent, die einen Abbau anstreben.
Weitere interessante Ergebnisse der Studie: Die Zahl der Umfrageteilnehmer, die börsennotierte Indexfonds (ETF) einsetzen, fiel 2010 von 34 auf 28 Prozent. „Institutionelle Investoren scheinen alternative kostensparende Lösungen wie passive Spezialfonds oder Derivate zu bevorzugen“, so der Kommentar von Invesco, das ETF und aktiv gemanagte Fonds anbietet.
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, ist die Nutzung von Investmentberatern seit der Finanzkrise rückläufig. Von den 148 Investoren ließen sich 49 Prozent im vergangenen Jahr beraten, zehn Prozent weniger als 2008.
portfolio institutionell newsflash 29.06.2011/jan/maa
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