Strategien
28. Mai 2014

Institutionelle Investoren plädieren für Impact Investing

Der Impact-Investing-Markt hat sich in den vergangenen Jahren sukzessive entwickelt und umfasst heute ein Volumen von 46 Milliarden US-Dollar. Laut einer neuen Studie wollen institutionelle Investoren ihr Engagement in diesem Jahr erheblich ausweiten.

Professionelle Investoren greifen auf bis zu sieben Strategien zurück, um Nachhaltigkeit und Verantwortung in ihren Anlageentscheidungen zu berücksichtigen. Eine davon ist das sogenannte Impact Investing, das als Teilmenge nachhaltiger Geldanlagen das Ziel verfolgt, eine positive, soziale und ökologische Wirkung sowie eine finanzielle Rendite zu erzielen. Eine Studie von JP Morgan beleuchtet anhand von Daten, die durch das Global Impact Investing Network (GIIN) gesammelt und aufbereitet wurden, die wachsende Bedeutung von Impact Investments. 
Die Befragung unter 125 Investoren mit jeweils mindestens zehn Millionen US-Dollar an Assets under Management ergab, dass im vergangenen Jahr insgesamt 10,6 Milliarden US-Dollar im Bereich Impact Investing angelegt wurden. Für 2014 planen die Studienteilnehmer, ihr Engagement um rund 20 Prozent auf 12,7 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Zwar stammen 80 Prozent der Umfrageteilnehmer aus Nordamerika sowie dem Norden, Süden und Westen Europas, gleichwohl wurden 70 Prozent der Impact Investments in Schwellenländern getätigt und nur 30 Prozent in entwickelten Märkten. 
Wie der Studie weiter zu entnehmen ist, besteht das Ziel der Investoren in erster Linie darin, eine angemessene Rendite zu erwirtschaften. 80 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben dieses Bekenntnis ab. Ebenso wichtig ist ihnen aber auch, dass der eigentliche Impact schon vor dem Investment klar erkennbar ist (71 Prozent). Bei den meist als Direktinvestitionen getätigten Impact Investments werden Unternehmen bevorzugt, durch deren Geschäftsmodell ein unmittelbarer Effekt ausgelöst wird, während Firmen, die Teile ihrer „konventionell“ erwirtschafteten Gewinne erst im Anschluss für soziale Zwecke verwenden, weniger beliebt sind. 
Als größtes Hindernis für die Ausweitung der Engagements betrachten die Profiinvestoren den Mangel an hochqualitativen Anlageopportunitäten. Risiken werden vor allem im Bereich des Managements der Unternehmen gesehen, in die investiert wird. Problematisch ist aus Investorensicht aber auch die Frage des Exits. Nach Einschätzung der Umfrageteilnehmer mangelt es dem Sektor bislang an innovativen Finanzierungsstrukturen sowie an nennenswertem Research über das Produktangebot und dessen Track Record. 
Was die investierten Sektoren betrifft, nimmt Microfinance gemeinsam mit „sonstigen Finanzdienstleistungen“ mit einem Anteil von jeweils 21 Prozent  zwar den größten Raum ein. Die weiteren Plätze entfallen auf die Sektoren Energie, Hausbau, Nahrung & Agrar sowie Gesundheit, Informationstechnologie, Bildung und Wasser. Allerdings wollen die Investoren im laufenden Jahr in erster Linie für den (im) Bereich Nahrung & Agrar investieren. Daneben fließen 2014 die Gelder schwerpunktmäßig in den Gesundheitssektor und in den Bildungsbereich. 
Die dominierende Asset-Klasse im Bereich Impact Investing ist mit einem Anteil von 44 Prozent der Bereich Private Debt, gefolgt von Private Equity (24 Prozent). Jeweils neun Prozent entfallen auf Public Debt und Equity-like Debt. Die meisten Anleger gaben in der Befragung an, dass ihre Investments im Rahmen der Erwartungen performen – und das sowohl bezüglich des Impacts als auch der Rendite. Jeweils knapp 20 Prozent der Studienteilnehmer sehen sogar eine Outperformance, während nur eine Minderheit eine Underperformance wahrnimmt. 
portfolio institutionell newsflash 28.05.2014/Tobias Bürger
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