Administration
17. September 2012
Inka durchbricht die 100-Milliarden-Schallmauer
Dynamisches Wachstum in einem immer noch nicht gesättigten Markt. Weitere Potenziale für Master-KAGen dank bAV, Treasury-Geldern und regulatorischen Änderungen.
Der Administrationsspezialist HSBC Inka zählt seit August dieses Jahres 102 Milliarden Euro Assets under Administration. Vor zehn Jahren startete sie als Master-KAG-Anbieter mit vergleichsweise bescheidenen 14 Milliarden Euro. „Gerade in der jüngeren Vergangenheit hat die Wachstumsdynamik noch einmal stark zugenommen. Allein dieses Jahr betrug der Zuwachs 19 Milliarden Euro in deutschen Fonds, wir nehmen damit die Spitzenposition in Deutschland ein“, blickt Alexander Poppe zurück.
„Die neuen Gelder kommen ungefähr gleich verteilt von Bestandskunden sowie aus Ausschreibungen von Investoren, die zum Beispiel ihre vor fünf bis sieben Jahren gewählten Administratoren einem Revirement unterzogen“, so Poppe. Als Grund für diese Entwicklung verweist er auf regulatorische und reporting-technische Anforderungen. „Zudem sind die Direktbestände stark gestiegen, was eine Umfrage bestätigt, nach der inzwischen 37 Prozent der Kunden dabei auf Leistungen der Master-KAG zugreifen (Vorjahr: 17 Prozent)“, sagt Poppe.
Dreigestirn am Master-Firmament
Master-KAG-Marktführer ist und bleibt Universal-Investment, die per Ende Juli rund 125 Milliarden Euro als Master-KAG verwaltete. Die Helaba-Invest kommt zum gleichen Zeitpunkt ohne Direktbestände auf 70,7 Milliarden Euro in Masterfonds. Per Ende 2011 betrug das Master-KAG-Volumen der Helaba-Invest noch 65,55 Milliarden Euro. „Eindeutig erkennbar ist, dass die Schere weiter aufgeht“, kommentiert Poppe. Universal-Investment, HSBC Inka und Helaba-Invest kreisen immer einsamer an der Spitze. „Der Markt fokussiert sich weiter auf die Kernanbieter“, erklärt der Inka-Geschäftsführer. In die Unkenrufe, dass auch die etablierten Anbieter eines Tages nicht mehr wachsen können, hat er noch nie eingestimmt. Und dies hat er auch nicht vor. Laut BVI liegen 900 Milliarden Euro in Spezialfonds, davon sind laut Poppe 40 Prozent noch nicht in Masterfonds aufgehängt. Die bAV dürfte aus Sicht des Inka-Geschäftsführers dieses Potenzial in Form von CTAs und regulierten Ausfinanzierungsformen noch weiter speisen: „Eine weitere Wachstumsquelle könnten Treasury-Gelder von Corporates sein.“
Inwieweit die geplante Investment-Kommanditgesellschaft für Zusatzgeschäft für Administratoren sorgt, bleibt abzuwarten. Dieses Vehikel soll vor allem internationalen Unternehmen helfen, ihre globalen Pensionspläne zu poolen – und nach dem Wunsch des Gesetzgebers möglichst in Deutschland. Hindernisse für den Erfolg des Pooling-Vehikels liegen laut Poppe nicht, wie nach den Erfahrungen in den Anfangsjahren mit Masterfonds zu vermuten wäre, in der Realisierung von stillen Reserven bei der Übertragung, sondern in den Steuergesetzen. „Wenn eine Lösung in Form von Doppelbesteuerungsabkommen gefunden wird, wird auch die Inka eine Investment-Kommanditgesellschaft auflegen“, kündigt Poppe an.
Neue Wirkungsbereiche von Administratoren werden sich aber nicht nur auf neue rechtliche Vehikel beschränken, sondern auch durch weitere Assets wie Loans und regulatorische Änderungen, wie die AIFM-Richtlinie, Emir und Dodd-Frank, bestimmt werden. „Die beiden letzteren stehen eigentlich im Aufgabenheft der Global Custodians. In die administrative Umsetzung und Verbuchung ist aber die KAG zwingend eingebunden. Die AIFM-Richtlinie wird dafür sorgen, dass alternative und klassische Fonds unter ein administratives Dach kommen. Gerade diese Entwicklungen werden unser Tun die nächsten anderthalb Jahre bestimmen“, so Poppe.
portfolio institutionell newsflash 17.09.2012/pe
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