Alternative Anlagen
26. Juni 2023

Infrastruktur-ESG-Fonds sind zunehmend gefragt

Privatmarktanlagen mit ESG-Ausrichtung sind schwer im Kommen. Besonders gefragt ist Infrastruktur.

Käufer alternativer Anlagen messen dem Thema Nachhaltigkeit eine immens wachsende Bedeutung bei. Darauf deutet der aktuelle Bericht „ESG in Alternatives 2023“ des Datenspezialisten Preqin hin. Demnach hat sich das von den Fonds jährlich aufgenommene Kapital zwischen 2020 und 2022 von 29 auf 92 Milliarden US-Dollar mehr als verdreifacht.

Besonders kräftig voran ging es bei in Europa ansässigen ESG-Fonds. Sie haben sich über drei Viertel (79 Prozent) des frischen Gesamtkapitals in diesem Zeitraum gesichert. Mit großem Abstand folgen Fonds in Nordamerika mit einem Anteil von lediglich 14 Prozent. Die Region Asien-Pazifik spielt mit sieben Prozent eine Nebenrolle.

ESG in Alternatives: Fonds sind kräftig gewachsen

Das Fundraising-Wachstum der letzten Jahre hat für die Anbieterseite einen interessanten Nebeneffekt: Die durchschnittliche ESG-Fondsgröße wuchs von 400 Millionen US-Dollar im Jahr 2017 auf nahezu 600 Millionen US-Dollar im Jahr 2022.

Ferner kam es bei den einzelnen Anlageklassen an den Private Markets zu Verschiebungen. Laut Preqin dominiert Private Equity seit 2014 die ESG-Mittelbeschaffung. In den Jahren 2021 und 2022 haben Infrastrukturfonds vermehrt das Interesse der Anleger auf sich gezogen. Wenn es darum geht, Kapital einzuwerben, sind sie nun fast gleichauf mit Private-Equity-Fonds: 71 Milliarden US-Dollar wurden durch Infrastrukturfonds eingesammelt – verglichen mit 75 Milliarden US-Dollar im Segment Private Equity.

Ein Grund für diese Entwicklung ist laut Preqin folgender: Die Anlageklasse Infrastruktur sei in der einzigartigen Lage, gesellschaftliche und soziale Ziele zu erreichen. Hinzukommt der Faktor „Transparenz“. Laut Preqin weisen Infrastruktur-Manager das höchste durchschnittliche Maß an Transparenz auf. Grund dafür sei ihr Bedürfnis, die Interessen einer Vielzahl an Stakeholdern bei der Entwicklung von Infrastrukturprojekten zu vereinen.

Kein einheitliches Bild bei der Sektorauswahl

ESG-Fonds sind häufig über Sektoren hinweg diversifiziert, so Preqin. Doch dabei ergibt sich im globalen Vergleich kein einheitliches Bild. In Europa und Nordamerika etwa seien Energie und Versorgung mit einem Anteil von 14 beziehungsweise 19 Prozent die am häufigsten vertretenen Sektoren für ESG-Fonds. Grundlage dieser Daten sind die Fondsjahrgänge zwischen 2013 und Mai 2023. Informationstechnologie wiederum spielt bei in Nordamerika ansässigen ESG-Fonds eine größere Rolle mit 13 Prozent, verglichen mit acht Prozent für in Europa ansässige Fonds.

Autoren:

Schlagworte:

In Verbindung stehende Artikel:

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert