Alternative Anlagen
20. Januar 2021

Infra-Subsegment Schienenverkehr bleibt beliebt

Niederländische Pensionsfonds beteiligen sich an Alpha Trains. PSP Investments und AMP Capital steigen aus.

Grüne Infrastruktur boomt – schließlich verbindet sich hier die ­Zukunftsfähigkeit nachhaltiger Geschäftsmodelle mit den klassischen Qualitäten von Infrastrukturinvestments, sprich: stabile Cashflows. Fündig wurden die niederländischen Pensionsgiganten APG und PGGM im Bereich Schienenverkehr. Wie aus einer Meldung hervorgeht, stiegen APG und der PGGM Infrastructure Fund als Minderheitsbeteiligte bei Alpha Trains ein, einem europäischen Eisenbahn-Leasingunternehmen. Dabei übernahmen die Niederländer Anteile von AMP Capital sowie dem ­kanadischen Pensionsinvestmentmanager PSP Investments. Beide waren seit Unter­nehmensgründung in 2008 Gesellschafter und blicken positiv ­gestimmt zurück. Laut Alpha Trains konnte man seit 2012 die ­Flottengröße verdoppeln und das Ebitda mehr als verdreifachen.

Erik van de Brake, Head of Infrastructure bei PGGM, ­kommentierte den Deal wie folgt: „Alpha Trains ist ein wertvoller Neuzugang im wachsenden PGGM Infrastructure Fund. Wir erwarten, dass Alpha Trains seine bisher starke Leistung fortsetzt und langfristig stabile Erträge für die Kunden des Fonds generiert, einschließlich des ­Pensionsfonds ‚Zorg en Welzijn‘, die auf ein nachhaltigeres Investmentportfolio setzen. Diese Investition ermöglicht es dem lang­fristigen Pensionskapital, die zunehmende Nachfrage nach ­nachhaltigen Transportmitteln in Europa zu bedienen.“

Auch deutsche Investoren setzen auf die Schiene

Auch in Deutschland haben erste Investoren Erfahrungen mit dem Infrastruktur-Subsegment Schienenverkehr gesammelt. So halten beispielsweise die Versorgungswerke der Zahnärzte Berlin und Nordrhein knapp 36 Prozent der Aktien der Aves One AG, einem, laut Selbstbeschreibung, „Bestandshalter von langlebigen Logistik-Assets“. Fokussiert ist Aves auf Güterwaggons, auch Container und Wechselbrücken gehören zum Portfolio des Hamburger Unter­nehmens. Aktuell bewertet die Börse das Logistikunternehmen mit 116,5 Millionen Euro.

Dezidiert illiquide investiert ist der Volkswohl Bund sowie die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe (ÄVWL). Die ­beiden westfälischen Investoren sind an Railpool beteiligt, welches ganz ähnlich wie Alpha Trains als Schienenfahrzeugvermieter tätig ist. Der Fokus liegt hier auf Full-Service-Vermietung von elektrischen Güterzuglokomotiven. Railpool ist für knapp 40 Kunden in 14 europäischen Ländern aktiv und hat insgesamt etwa 400 ­Lokomotiven, hiervon rund 200 moderne E-Lokomotiven, im Einsatz. Wie aus einer ÄVWL-Publikation aus dem November 2020 hervorgeht, ist der illiquide Ansatz sogar explizit gewünscht, ­reduziere man durch diese Erweiterung des Infrastrukturportfolios doch weiter die Abhängigkeit von Börsenkursschwankungen.

Auch die Meag ist in Züge investiert: 2019 refinanzierte sie etwa 54 neu angeschaffte Alstom-Triebzüge in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionenbeitrags, die in Sachsen-Anhalt im Einsatz sind.

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