In Bayern wird ein neuer Landesbankchef gesucht
Der bisherige Vorstandsvorsitzende Gerd Häusler räumt seinen Posten zwei Jahre früher als erwartet. Nun muss die Bayern-LB einen Ersatzmann finden.
Die Bayern-LB muss sich auf die Suche nach einem neuen Leitwolf machen. Wie die Landesbank mitteilte, wird sich der Vorstandsvorsitzende Gerd Häusler zum Jahresende zurückziehen und gibt somit seinen bis 2015 laufenden Vertrag vorzeitig auf. Die Nachfolge steht noch nicht fest, soll aber umgehend geregelt werden. Zu den Gründen für Häuslers vorzeitigen Abgang wurde nichts bekannt.
Häusler hatte den Chefposten bei der Landesbank, die mit Milliardenhilfen vom Freistaat Bayern gerettet werden musste, im Frühjahr 2010 übernommen und dem Institut einen harten Sanierungskurs verordnet. „Die neue Bayern-LB ist heute wieder auf einem guten Weg zu einer normalen Bank“, sagte Häusler anlässlich seines Rücktrittes. Und weiter: „Die Weichenstellungen sind erfolgt, eine Reihe von Erfolgen hat sich eingestellt, wie die namenhaften Rückzahlungen von Beihilfen an den Freistaat, der die Bank vor fünf Jahren gerettet hat.“ Bis 2019 muss die Bank fünf Milliarden Euro an Bayern zurückzahlen. Davon sind bereits über eine Milliarde Euro abgetragen. Zuletzt überwies die Landesbank im August 50 Millionen Euro an den Freistaat.
Diese Zahlung dürfte nicht zuletzt auch deshalb möglich geworden sein, weil die Bayern-LB inzwischen wieder profitabel arbeitet. Mit einem Gewinn von 719 Millionen Euro vor Steuern übertraf die Bank im ersten Halbjahr 2013 das Vorjahresergebnis. Allerdings darf hierbei nicht vergessen werden, dass dieses positive Ergebnis auch einem Sondereffekt zu verdanken ist: dem Verkauf der Anteile am Wohnungsunternehmen GBW. Im Mai dieses Jahres kaufte ein Investorenkonsortium unter Führung der Patrizia Immobilien das 32.000 Wohnungen umfassende Portfolio. Zum Investorenkreis zählen zum Beispiel die Versicherungen LVM, WWK, Sparkassen-versicherung und WGV, sowie der schwedische Pensionsfonds AP3. Der Verkauf brachte der Bayern-LB einen außerordentlichen Ertrag in Höhe von 351 Millionen Euro ein. Seit 2010 hat sich die Bayern-LB von mehr als 30 Beteiligungen, wie zum Beispiel an der Deka-Bank, LBS Bayern und Lufthansa, getrennt.
portfolio institutionell newsflash 25.09.2013/Kerstin Bendix
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