Immer mehr Wohnimmobilien-Spezialfonds
Scope: Nur fünf von 26 Fonds älter als fünf Jahre. Geplantes EK-Volumen bei sieben Milliarden Euro.
Die Rating-Agentur Scope legt in einer Studie Zahlen zu offenen Wohnimmobilienfonds vor, in die deutsche institutionelle Investoren derzeit investieren. An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 13 Asset Manager, die 26 offene Spezial-AIF mit einem geplanten Eigenkapitalvolumen von zusammen mehr als sieben Milliarden Euro anbieten. Das Produktenangebot ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Rund zwei Drittel beziehungsweise 17 der 26 Fonds wurden in den Jahren 2019 bis 2021 aufgelegt – nur fünf Produkte sind älter als fünf Jahre. Die prognostizierte Rendite der Wohnimmobilienfonds liegt überwiegend in einem Band zwischen 3,0 Prozent bis 4,5 Prozent und damit unter Berücksichtigung des Risikoprofils weiterhin auf einem vergleichsweise attraktiven Niveau, so Scope.
Fokus auf Core und Core+ bleibt bestehen
Investitionen in „Core“- und „Core+“-Objekte bilden seit jeher den Schwerpunkt der Portfolios vieler institutioneller Investoren. Daran wird sich auch künftig wenig ändern, prognostiziert Scope. Gegenwärtig werden circa 69 Prozent des geplanten Eigenkapitals (EK) in die risikoarmen Risikoklassen „Core“ investiert. Dies entspricht 18 der 26 Fonds. Weitere zwölf Prozent des EK- Zielvolumens (drei Fonds) werden in „Core+“-Strategien investiert. Die restlichen 19 Prozent (fünf Fonds) mischen innerhalb der beiden genannten Risikokategorien.
FK-Quoten zwischen 40 und 50 Prozent
Rund 85 Prozent der Fonds planen der Umfrage zufolge zudem Fremdkapitalquoten zwischen 40 und 50 Prozent. Drei der 26 Fonds beziehungsweise zwölf Prozent planen Finanzierungsquoten darunter. Nur ein Fonds ist als reiner Eigenkapitalfonds konzipiert. Acht der 26 Fonds haben Angaben zur aktuellen Fremdkapitalquote gemacht. Dabei liegt die aktuelle durchschnittliche Fremdfinanzierungsquote bei 35,1 Prozent. Nur einer der acht Fonds weist eine Fremdfinanzierungsquote von über 50 Prozent auf. Dieser Fonds liegt gemäß Angaben des Fondsmanagements aktuell bei 60,3 Prozent.
Konzentration auf deutschen Markt
69 Prozent beziehungsweise 18 der 26 untersuchten Fonds konzentrieren sich rein auf deutsche Immobilien. Nur sieben Fonds haben einen europäischen Investitionsfokus. Von den 26 Fonds sind derzeit zudem 40 Prozent nach der EU-Offenlegungungsverordnung als Artikel 8 eingestuft. Kein nach deutschem Recht aufgelegter Fonds fällt derzeit unter Artikel 9. Scope erwartet jedoch, dass künftig Artikel 9-Produkte (Impact Investing) auf den Markt kommen werden, die sich auch auf soziale Ziele wie sozialen Wohnungsbau fokussieren.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Immobilien | Spezialfonds | Wohnimmobilien
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