Immobilien
9. Oktober 2013

Höhere Margen für Immobilienfinanzierung

Für Bestandsimmobilien sind die Margen zuletzt um zwölf Prozent gestiegen, wie das neue FAP-Barometer zeigt. In der Spitze sind bis zu 600 Basispunkte möglich.

Der deutsche Markt für gewerbliche Immobilienfinanzierungen normalisiert sich wieder. Zu diesem Schluss kommt Flatow Advisory Partners (FAP) in seinem neuen „FAP-Barometer für gewerbliche Immobilienfinanzierung“. Zur Begründung verweist das Beratungshaus auf die gestiegenen Margen bei der Finanzierung von Immobilienbeständen. Im Durchschnitt bieten Finanzierer im dritten Quartal dieses Jahres 221 Basispunkte, im Quartal zuvor waren es hingegen nur 196 Basispunkte. Das macht einen Anstieg von rund zwölf Prozent. Die Spannweite der Margen reicht FAP zufolge von 75 bis hin zu 600 Basispunkten.
 
Wie das Barometer weiter zeigt, sind bei der Finanzierung von Immobilienbeständen Ausläufe zwischen 55 und 95 Prozent des Immobilienmarktwertes möglich. Der Schwerpunkt liege im dritten Quartal bei 70 Prozent und damit nur leicht über dem Wert des zweiten Quartals (68 Prozent). Auch die Finanzierungsausläufe von Projektentwicklungen fächern sich immer mehr auf. Sie liegen derzeit zwischen 50 und 100 Prozent der Gesamtkosten. Der Schwerpunkt bleibe allerdings bei 72 Prozent. Somit seien nach wie vor rund 30 Prozent Eigenkapital sowohl bei Bestands- als auch Projektentwicklungsfinanzierungen einzubringen. Auch bei den Margen ähneln sich die Bestands- und Projektentwicklungsfinanzierungen. Im Durchschnitt bieten Finanzierer für Projektentwicklung 222 Basispunkte. Die Spannweite liegt im dritten Quartal zwischen 130 und 400 Basispunkten.
 
Auch ein Blick auf die Kapitalgeber zeigt, dass sich deren Stimmung leicht aufgehellt hat. Laut dem Barometer bewerten diese die Finanzierungsbedingungen in Deutschland im dritten Quartal 2013 deutlich besser als im Vorquartal. Während im zweiten Quartal nur knapp 22 Prozent die Rahmenbedingungen als progressiv bezeichneten, sind es derzeit gut 28 Prozent. Im Vergleich zum Anfang des Jahres, als dies sogar nur sieben Prozent angaben, hat die „progressive“ Stimmung damit um knapp 20 Prozentpunkte zugelegt. Zugleich liege der Anteil derjenigen, die die Ausgangslage als restriktiv bewerten, im dritten Quartal nur noch bei 2,2 Prozent. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal waren es noch 11,8 Prozent. Der größte Teil der Befragten schätzt die Lage allerdings weiterhin als gleichbleibend ein.
 
Für das aktuelle Barometer befragte das Beratungshaus Flatow Advisory Partners 225 Experten, die mehrheitlich direkt mit der Vergabe von gewerblichen Immobilienkrediten betraut sind. Dazu gehören unter anderem Hypothekenbanken, Landesbanken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatbanken. Darüber hinaus wurden auch neue Finanzierungsanbieter berücksichtigt, die bereits jetzt und in Zukunft verstärkt in der Immobilienfinanzierung aktiv werden. Hierzu gehören unter anderem Versicherungen, Kreditfonds und Altersvorsorgeeinrichtungen. Erst kürzlich hatte die Bayerische Versorgungskammer (BVK) ihre Partnerschaft mit einer Hypothekenbank bekannt gegeben, um sich stärker im Bereich der Immobilienfinanzierung zu engagieren (mehr dazuhier).
 
portfolio institutionell newsflash 09.10.2013/Kerstin Bendix

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