Administration
5. April 2023

Pensionskasse ist Ankerinvestor für UN-Programm

Vier Pensionseinrichtungen aus Hamburg investieren in Programme zur globalen Ernährungssicherheit. Zugang nur für ausgewählte Geldgeber.

Die Hamburger Pensionskasse und drei weitere in Hamburg administrierte Einrichtungen aus dem Bereich der betrieblichen Altersvorsorge investieren als erste Unternehmen aus Deutschland und als erste Investoren mit einer Euro-Denominierung in Programme zur globalen Ernährungssicherheit des International Fund for Agricultural Development (IFAD). Das geht aus einer Mitteilung der Hamburger Pensionsverwaltung (HAPEV), einem Dienstleistungs- sowie Beratungsunternehmen für die betriebliche Altersvorsorge, hervor.

Mit ihren Programmen erleichtere die in Rom ansässige Sonderorganisation der Vereinten Nationen Bevölkerungsteilen Zugang zu Finanzdienstleistungen. Die Schwerpunktthemen des International Fund for Agricultural Development umfassen laut der Mitteilung die Förderung kleinbäuerlicher Landwirtschaft, die Unterstützung ländlicher Entwicklung, Programme zur Ernährungssicherung und die Bekämpfung⁠ von Armut in ländlichen Gebieten. Dazu stellt die IFAD Kleinbauern und Familien, die immerhin für die Produktion eines Drittels der Weltlebensmittel verantwortlich sind, Kredite oder Zuschüsse sowie Beratung zur Verfügung.

Hamburger steuern 65 Millionen Euro bei

Seit 2022 begibt die IFAD Anleihen in US-Dollar, nun refinanziert sie sich erstmals auch im Euro. Laut der Hamburger Pensionsverwaltung ist die Hamburger Pensionskasse hierbei der Ankerinvestor. Das Investment des Vierergespanns in die unbesicherte Anleihe („Senior unsecured“) beläuft sich auf 65 Millionen Euro. Es markiere den Startschuss für die Erweiterung des Programms in der Währung Euro.

Das Angebot der IFAD trifft nach Angaben der Hamburger Pensionsverwaltung auf großes Interesse in der Branche, denn den Anlegern böten sich für die Risikoklasse vergleichsweise attraktive Renditen. Doch der Zugang stehe nicht jedem offen, Investoren würden vorher von der IFAD überprüft.

„Diesen Einsatz haben wir gerne auf uns genommen“, erklärt Thomas Schmidt, Chief Investment Officer im Portfoliomanagement der HAPEV. „Nach Jahren niedriger und sogar negativer Zinsen nutzen wir das aktuelle Zinsumfeld nun aktiv, um unsere festverzinslichen Anlagen wieder zu stärken. Wenn wir damit einen höheren Mehrwert erreichen, sind wir umso zufriedener“, so Schmidt. Er betont, dass sich der Auftrag des IFAD perfekt mit den Interessen „unserer fast eine Million Mitglieder“ decke. Sie suchten eine sichere und werthaltige Altersvorsorge.

„Aus unserer Investition und der Zusammenarbeit wird eine Win-win-Situation für beide Seiten entstehen. Auch das hat uns in unserem Handeln bestärkt“, ergänzt Melanie Jura, Vorstand der Hamburger Pensionskasse.

Die HAPEV verwaltet mehrere Versorgungseinrichtungen, darunter die Hamburger Pensionskasse und die Hamburger Pensionsrückdeckungskasse. Mit rund 790.000 Mitgliedern ist die Hamburger Pensionskasse die größte Firmenpensionskasse auf Gegenseitigkeit in Deutschland.

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