Recht, Steuer & IT
14. Dezember 2021

Greensill-Debakel: Anleger warten noch auf knapp drei Milliarden Dollar

Credit Suisse überwies bislang 7,2 Milliarden Dollar an Anleger. Fonds werden mit Recovery-Kosten belastet.

Die Credit Suisse Asset Management wird auch in 2022 noch mit Aufräumarbeiten bei ihren Supply Chain Finance Funds (SCFFs) beschäftigt sein. Von den etwa zehn Milliarden Dollar an Assets der Fonds konnte man bislang etwa 7,2 Milliarden Dollar an die Investoren zurückzahlen. Verwalter der Fonds war Greensill Capital. Am Montag bekamen die Anleger der vier Fonds, deren Handel im März eingestellt wurde, mit der sechsten Überweisung weitere 400 Millionen Dollar. Dies geht aus aktuellen Dokumenten hervor, die portfolio institutionell vorliegen.

Zahlungen zwischen 57 und 95 Prozent

Anleger der beiden Investment-Grade-Fonds (Credit Suisse Nova (Lux) Supply Chain Finance Investment Grade Fund und Credit Suisse Supply Chain Finance Investment Grade Fund) bekamen bislang 95 Prozent des NAV von Ende Februar ausgekehrt. Investoren des Supply Chain Finance Fund und des Nova Supply Chain Finance High Income Fund der Credit Suisse erhielten bislang jedoch erst 61 beziehungsweise 57 Prozent.

Bezüglich der beiden Investment-Grade-Fonds berichtet Dr. Ulrich Körner, CEO Asset Management der Credit Suisse, dass man prüfe, „wie diese Vehikel in angemessener Zeit abgewickelt werden können. Wir hoffen, dass damit eine Lösung für die Anleger dieser Fonds gefunden werden kann. Was den Credit Suisse (Lux) Supply Chain Finance Fund und den Credit Suisse Nova (Lux) Supply Chain Finance High Income Fund betrifft, gibt es natürlich noch viel zu tun.“

Die Kosten der Recovery

In seinem Schreiben stimmt Körner die Kunden darauf ein, dass jede weitere Recovery Zeit, Anstrengungen und Ressourcen sowie Geduld erfordern. „Wir sind entschlossen, die Einziehungsbemühungen zu maximieren, indem wir maximalen Druck auf die ausstehenden Schuldner ausüben“, so Körner, der hinzufügt, dass man auch Fortschritte bei der Ausübung der Rechte aus den Greensill-Versicherungspolicen mache und gegebenenfalls Versicherungsansprüche anmelde.

„Auch hier lassen wir uns von Experten beraten und werden uns dafür einsetzen, dass die Rechte der Anleger gewahrt bleiben, auch wenn wir dafür den Rechtsweg beschreiten müssen, um diese Rechte durchzusetzen“, schreibt Körner, der sich zuversichtlich gibt, dass diese Bemühungen mit der Zeit zu weiteren Ergebnissen führen.

Dies tun die Bemühungen der Credit Suisse bereits jetzt: Alle Kosten und Gebühren, die im Zusammenhang mit der Liquidation aller Anteile der SCFFs entstehen, werden nämlich von den SCFFs getragen. Aktuell betrage die Belastung der Fonds etwa 145 Millionen Dollar.

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