Greenpeace ist EZB nicht grün (genug)
Kritik zielt auf Wertpapiere von Energieunternehmen ab. Greenpeace fordert deren Ausschluss.
Greenpeace warnt, dass die von der EZB diesen Juli angekündigten Dekarbonisierungsmaßnahmen für das Pariser 1,5-Grad-Ziel nicht ausreichen. Zur Begründung verweist die Umweltschutzorganisation auf eine neue Kurzanalyse von Autoren der SOAS University of London, University of the West of England und der University of Greenwich. Die Analyse wurde im Auftrag von Greenpeace erstellt.
„Die EZB hat sich hehre Klimaziele gesetzt, aber um diese zu erreichen, muss sie bei der Umsetzung dringend nachbessern. Wenn sie glaubwürdig bleiben will, darf sie sich nicht auf kosmetische Änderungen beschränken“, fordert Mauricio Vargas, Greenpeace-Finanzexperte.
Die Kritik von Greenpeace zielt auf Energieunternehmen wie Total, Shell oder Eni ab. Wertpapiere dieser Unternehmen müssten im Sinne der Klimaneutralität von den geldpolitischen Operationen ausgeschlossen werden.
Basis der Analyse ist ein Abgleich der EZB-Maßnahmen mit einer am 1,5-Grad-Ziel ausgerichteten Benchmark. Wie sich zeigt, wird die EZB voraussichtlich nicht in der Lage sein, ihr Portfolio von Unternehmensanleihen angemessen zu dekarbonisieren, wenn sie ihre Anleihebestände nicht an das Leitprinzip Klimaneutralität anpasst. Außerdem drohe laut Greenpeace ebenfalls, dass der ausschließliche Fokus der EZB auf die Klimarisiken innerhalb der Regeln für Kreditsicherheiten nicht weit genug geht. Die EZB sollte den Klimafußabdruck der Emittenten stattdessen konsequent in den Mittelpunkt stellen.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Nachhaltigkeit/ESG-konformes Investieren
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