Strategien
11. Dezember 2013
Gothaer: Kapitalmarktumfeld bleibt anspruchsvoll
Der Universalversicherer erwartet im nächsten Jahr einen leichten Zinsanstieg. Dessen ungeachtet sollen die Kapitalanlagen weiter diversifiziert werden. Neues Windkraftprojekt nimmt Gestalt an.
Der Gothaer-Konzern, der als einer der führenden Schaden- und Unfallversicherer für erneuerbare Energien gilt, wird im laufenden Geschäftsjahr seine Wachstumsziele voraussichtlich voll erreichen. Wie einer Mitteilung des Unternehmens zu entnehmen ist, werden die gebuchten Bruttobeiträge gegenüber dem Vorjahreszeitraum nach aktuellem Stand um 2,2 Prozent auf 4,273 Milliarden Euro steigen. Auch im Hinblick auf die Kapitalanlagen haben die Kölner Positives zu berichten. Trotz eines schwierigen Marktumfelds erwartet der noch bis März nächsten Jahres amtierende Finanzvorstand Jürgen Meisch für das laufende Jahr eine „plangemäße Nettoverzinsung für alle Risikoträger.“ Was die Asset-Allokation der Gothaer betrifft, liegt der Schwerpunkt bei der Neuanlage weiterhin im Fixed-Income-Bereich. Auch die Diversifikation der Kapitalanlagen soll weiter verbreitert werden, heißt es.
Rückblickend auf das zweiten Halbjahr hat Meisch das Portfolio punktuell reallokiert. Einerseits hat er im Sovereign-Bereich das Portugal-Exposure deutlich reduziert, wie die Gothaer mitteilt. Ins Portfolio aufgenommen wurden strukturierte Produkte mit langen Laufzeiten, die allerdings nicht näher deklariert wurden. Laut einer früheren Mitteilung soll es sich um strukturierte Zinsprodukte mit eingebauten Derivaten handeln. Im Credit-Bereich lag der Schwerpunkt in den vergangenen Monaten auf Senior-Industrieanleihen sowie längeren Restlaufzeiten. Bei Immobilien hat die Gothaer vier Investments in Höhe von knapp 200 Millionen Euro getätigt und Mezzanine-Transaktionen umgesetzt.
Blick nach vorn
Mittelfristig will der Konzern, der am Ende des vergangenen Geschäftsjahres über Kapitalanlagen in Höhe von 24,9 Milliarden Euro verfügte, 500 Millionen Euro in Renewables mit Schwerpunkt Europa investieren. Dieses Vorhaben wurde bereits auf der Bilanzpressekonferenz im Sommer 2012 postuliert. Die Vorteile von Renewables auf der Kapitalanlageseite sieht die Gothaer in attraktiven und planbaren Erträgen, stabilen Cashflows, langen Laufzeiten und in einer geringen Korrelation der Erträge zum Kapitalmarkt. Bei einem aktuellen Windparkprojekts in Nordschweden habe der erste Bauabschnitt in diesem Jahr begonnen.
Im Hinblick auf das Jahr 2014 erwartet Finanzvorstand Meisch keine wesentlichen Änderungen im Marktumfeld: „Trotz leichtem Zinsanstieg gehe ich von weiterhin niedrigem Zinsniveau und höherer Marktvolatilität in allen Segmenten wie Zinsen, Spreads und Aktien aus.“ Dies bedeute, so Meisch, dass die hohen Anforderungen an die Kapitalanlage auch im kommenden Jahr bestehen bleiben, die Suche nach Rendite mit der Ausweitung des Investmentuniversums einhergeht und die Anforderungen aus Solvency II die Anlagepolitik verstärkt beeinflussen.
Im Hinblick auf das Jahr 2014 erwartet Finanzvorstand Meisch keine wesentlichen Änderungen im Marktumfeld: „Trotz leichtem Zinsanstieg gehe ich von weiterhin niedrigem Zinsniveau und höherer Marktvolatilität in allen Segmenten wie Zinsen, Spreads und Aktien aus.“ Dies bedeute, so Meisch, dass die hohen Anforderungen an die Kapitalanlage auch im kommenden Jahr bestehen bleiben, die Suche nach Rendite mit der Ausweitung des Investmentuniversums einhergeht und die Anforderungen aus Solvency II die Anlagepolitik verstärkt beeinflussen.
Auf Solvency II gut vorbereitet
Nachdem sich die Trilog-Parteien – das Europäischem Parlament, der Europäische Rat und die Europäische Kommission – im November dieses Jahres auf die Details der Omnibus-II-Richtlinie verständigt haben, hat die Gothaer bereits einen wesentlichen Teil der Anforderungen umgesetzt. Der Kölner Versicherer bereitet sich nach eigener Darstellung systematisch auf die Umsetzung der Anforderungen aus allen drei Säulen von Solvency II vor. Bereits heute seien wesentliche Teile der Anforderungen im Konzern umgesetzt, heißt es. Das neue Regelwerk tritt zum 1. Januar 2016 mit einer Vorbereitungsphase in den Jahren 2014 und 2015 vollständig in Kraft.
portfolio institutionell newsflash 11.12.2013/Tobias Bürger
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