Globales Pensionsvermögen erreicht neues Rekordhoch
Die USA bleiben der mit Abstand größte Markt für Pensionsvermögen. Allerdings wächst ein anderes Land besonders kräftig.
Das weltweite Rentenvermögen in der kapitalgedeckten Altersversorgung ist im vergangenen Jahr im Vergleich mit 2023 um 4,9 Prozent gewachsen und erreichte den geschätzten Rekordwert von 58,5 Billionen US-Dollar. Trotz des Anstiegs des Gesamtvermögens von zuvor 55,7 Billionen Dollar gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den insgesamt 22 betrachteten Märkten. Das zeigt die neue „Global Pension Assets Study“ des Thinking Ahead Institute (TAI). Die jährlich erscheinende Studie gibt es bereits seit den 1990er Jahren. In ihrem Zentrum stehen „Pension Assets“, also Vermögenswerte, deren Zweck es ist, möglichst dauerhaft Einkommen für den Ruhestand zu erwirtschaften.
Die vom TAI identifizierten Pension Assets sind nach vor wie äußerst ungleich verteilt. So bleiben die USA mit einem beachtlichen Anteil von 65 Prozent am weltweiten Rentenvermögen der mit Abstand größte Rentenmarkt. Japan und Kanada (jeweils 5,64 Prozent) und Großbritannien (5,58 Prozent) folgen auf den Plätzen zwei bis vier. Auf diese vier Regionen entfallen 82 Prozent des weltweiten Rentenvermögens. Die sieben der insgesamt 22 betrachteten Länder halten 91 Prozent der Pension Assets. Dieser Spitzengruppe gehören auch Australien, die Niederlande sowie die Schweiz an.
Außerhalb der 22 Länder, die das TAI in seiner Global Pension Assets Study beleuchtet, gibt es zusätzliche Pensionsanlagen. Ihr Gesamtwert beträgt schätzungsweise drei bis fünf Billionen Dollar. Bei der Messung des Wachstums des Rentenvermögens in US-Dollar müssen die Auswirkungen der Wechselkurse beachtet werden. Laut dem TAI können die Ergebnisse in vielen Fällen erheblich von den Wachstumsraten in lokaler Währung abweichen.
Beitragsorientierte Systeme investieren anders
Betrachtet man speziell die sieben größten Rentenmärkte weltweit, so machen beitragsorientierte Systeme (Defined Contribution, DC) mittlerweile 59 Prozent des Gesamtvermögens aus, verglichen mit 40 Prozent im Jahr 2004. Als Grund für diese Verschiebung verweisen die Experten des Thinking Ahead Institutes auf die Zusammensetzung der Kapitalanlage: DC-Pläne, wie sie zum Beispiel in den USA und Australien weit verbreitet sind, investieren stärker in wachstumsorientierte Vermögenswerte – statt zum Beispiel in festverzinsliche Anlagen. Das von ihnen verwaltete Vermögen ist in den vergangenen zehn Jahren um 6,7 Prozent p.a. gewachsen, während das von leistungsorientierten Plänen betreuten Vermögen mit jährlich 2,1 Prozent langsamer vorangekommen ist.
Insbesondere der australische Markt verzeichnete ein phänomenales Wachstum. Das Pensionsvermögen stieg in den letzten 20 Jahren um fast 500 Prozent. Sollte der aktuelle Wachstumskurs beibehalten werden, könnte Australien bis 2030 zum zweitgrößten Rentenmarkt weltweit aufsteigen.
Jessica Gao, Direktorin des Thinking Ahead Institute, kommentiert: „Ein wichtiger Trend, den wir in den letzten Jahrzehnten beobachtet haben, ist die Verlagerung von Aktien in alternative Anlagen, da Pensionspläne sich Private Equity, Immobilien und Hedgefonds zugewandt haben, um ihre Portfolios zu diversifizieren und die Rendite zu steigern.“ Auch das Verständnis dieser spezialisierten Anlageklassen habe sich deutlich vertieft, so Gao. „In der Vergangenheit wurden alternative Anlagen in einer einzigen Kategorie zusammengefasst, aber wir sehen jetzt, dass bei diesen Investments ein detaillierterer Ansatz verfolgt wird, bei dem Vermögenseigentümer unterschiedliche Kapitalzuweisungen für die verschiedenen Anlageklassen vornehmen, wie zum Beispiel private Schulden, Rohstoffe, liquide Alternativen und Infrastruktur.“
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Pension Management
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