Gewerbeimmobilientransaktionen in Deutschland relativ stabil
Europaweit nur ein Drittel der Transaktionen des Vorjahreszeitraum. Inländische Investorenbasis ein Stabilitätsgrund.
Der Datenanalyst Real Capital Analytics hat einen starken Rückgang von Transaktionen von europäischen Gewerbeimmobilien festgestellt. So läge die Anzahl der Deals mit 230 Transaktion im April 2020 bei rund einem Drittel der Transaktionen im April 2019. In Deutschland halten sich dagegen die Transaktionszahlen deutlich stabiler: Nur 24 Prozent weniger Transaktionen als im Vorjahreszeitraum wurden verzeichnet. Diese fielen zu Dreiviertel auf inländische Investoren, die ihren Anteil dadurch ausbauen konnten. Ein Beispiel eines ausländischen Investors, der sich auch von den Kontaktbeschränkungen nicht aufhalten ließe, war der schwedische Pensionsfonds AP3, der eine Büroimmobilie in Wiesbaden für 64 Millionen Euro erwarb.
„In Deutschland, wo die Behörden den Virusausbruch anscheinend besser bewältigt haben als in anderen großen Nationen, hat sich der Immobilienmarkt besser gehalten als irgendwo sonst“, so Tom Leahy, RCA Senior Director, EMEA Analytics. Als Gründe für die vergleichsweise Stabilität des Transaktionsmarktes führt Leahy neben der Wirksamkeit der medizinischen Reaktion die großen Volumina öffentlicher Gelder an, welche die Bundesregierung nun in den Ring wirft. Auch die inländische Investorenbasis sei ein wichtiger Baustein: „Die inländische Immobilieninvestitionsbasis ist groß, anspruchsvoll und gut kapitalisiert: Die derzeitigen Reisebeschränkungen benachteiligen eindeutig grenzüberschreitende Investoren, und diejenigen, die vor Ort präsent sind und die Märkte genau kennen, werden eher in der Lage sein, Geschäfte zu tätigen als diejenigen, die aus der Ferne kommen. Das Volumen grenzüberschreitender Immobilientransaktionen in Europa ist seit Anfang April sehr stark zurückgegangen, zum Nachteil von Märkten wie Warschau, das von grenzüberschreitendem Kapital dominiert wird und wo seit dem 1. April nur vier Transaktionen abgeschlossen wurden.“
Autoren: Tim BüttnerSchlagworte: COVID-19 | Gewerbeimmobilien | Immobilien
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