Schwarzer Schwan
7. März 2013
Gesiebte Luft für S&K-Gründer
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat es auf ein windiges Immobilienunternehmen abgesehen. Dessen Vorstände müssen sich in der JVA Weiterstadt häuslich einrichten.
„Unternehmerischer Erfolg, Charisma und ein Herz für andere seien nicht unter einen Hut zu bringen. Dieser Meinung sind viele unverbesserliche Weltverbesserer, doch Jonas Köller ist ein passendes Gegenbeispiel dafür, dass die Vereinigung dieser Charakterzüge doch möglich ist.“ Dieses Zitat stammt von der Internetseite jonasköller.org. Dort huldigt sich das gleichnamige Vorstandsmitglied der Frankfurter Immobiliengruppe S&K, deren Büros in der vergangenen Woche von knapp 1.200 Ermittlungsbeamten und 15 Staatsanwälten heimgesucht wurden.
Nach Angaben der Wirtschaftswoche geht es um einen Schaden in dreistelliger Millionenhöhe, den Köller und Co. angerichtet haben sollen. Offenbar hat die S&K-Gruppe zusammen mit Partnerunternehmen eine Art Schneeballsystem entwickelt und die Ersparnisse nimmersatter Anleger verjubelt, die geglaubt hatten, mit Immobilien mal eben zwölf Prozent Rendite machen zu können.
Unternehmer die Maßstäbe setzen
Die S&K AG wurde im Jahre 2000 von Jonas Köller und seinem Geschäftspartner Stephan Schäfer gegründet und fungierte zunächst als regional tätiges Immobilienunternehmen, „das sich im Laufe der letzten 12 Jahre kometenhaft weiterentwickelt hat.“ Nach eigener Darstellung beschäftigt S&K inzwischen mehrere Tausend Mitarbeiter und verwaltet einen Immobilienbestand von über 1,7 Milliarden Euro. Außerdem hält das Unternehmen Beteiligungen an Finanzdienstleistern mit Provisionserlösen von jährlich rund 100 Millionen Euro. Das will schon etwas heißen! Zu den wichtigsten Objekten im Ausland zählt man übrigens eine Villa in Florida sowie „ein Grundstück in einer der nobelsten Gegenden von Palma“.
Der Schlüssel für die „über Jahre hinweg erfolgreiche Entwicklung“ liegt nach Ansicht des Geschäftsleitung im „unternehmerischen Können von Jonas Köller, der das Unternehmen mit seinen Fähigkeiten als einen der größten Mitspieler auf dem deutschen Wohnungsmarkt etablieren konnte.“ Köller und Schäfer, die ihren Feierabend gern auf mondänen Partys und in Gesellschaft leicht bekleideter Damen verbringen, verzichten nach eigenem Bekunden bei ihren Tätigkeiten auf riskante Geschäfte! Stattdessen konzentrieren sie sich „hauptsächlich auf Projekte und Anlagemöglichkeiten, die mit geringem Risiko und hoher Rendite verbunden sind“.
In diesem Sinne wünscht Ihnen die Redaktion von portfolio institutionell ein schönes Wochenende.
Autoren:
portfolio institutionell
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