Gemeinsam geht´s leichter
Co-Investments erfreuen sich bei Anbietern und Nachfragern von Private Equity einer steigenden Beliebtheit. Eine Analyse von Preqin befasste sich mit den Gründen.
Die Attraktivität von Private Equity liegt für Investoren in der Performance und der Bewertung, aber nicht unbedingt in Fee-Strukturen und in einer effizienten Kapitalallokation. Ein Weg, diese Nachteile zu reduzieren, liegt in Co-Investments. Bei Co-Investments investiert ein Investor eines Private-Equity-Fonds sowohl über den Fonds als auch direkt in ein Zielunternehmen. Für eine Co-Investment-Analyse befragten die Beteiligungs-Research-Experten von Preqin 118 Investoren.
Der Appetit auf Co-Investments ist sowohl bei Limited als auch General Partnern vorhanden. 22 Co-Investment-Vehikel sammelten 2013 laut Preqin sechs Milliarden Dollar ein. Für neue Co-Investment-Fonds haben sich aktuell die General Partner Hamilton Lane, Goldpoint, Appian und Grosvenor Fundraising-Ziele von insgesamt 2,525 Milliarden Dollar gesetzt. Die Top Five macht der General Partner Ardian (ex-Axa-Private-Equity) komplett, der 400 Millionen Euro einsammeln will. Das Interesse seitens der Investoren dürfte rege sein: Nur neun Prozent der Befragten wollen ihre Co-Investment-Aktivitäten zurückfahren. Ein Grund dafür kann ein Mangel an Ressourcen sein. Interessiert sind die Investoren dabei vor allem daran, opportunistisch zu Co-Investments eingeladen zu werden.
Mehr Rendite, weniger Gebühren
In der Natur der Sache liegt, dass mit Co-Investments größere Einzelrisiken verbunden sind. Die Motive, es trotzdem zu tun: „better Returns“, „lower Fees“, „better Control“ und eine Verbesserung der Geschäftsbeziehung zum Fondsinitiator. Ein Asset Manager nennt noch als weiteren Grund, dass der Investor sein Geld schneller zum Arbeiten bringt und so die J-Curve reduziert. Aus Sicht von 66 Prozent der Limited Partners hat sich die Erwartung an bessere Renditen via Co-Investments im Vergleich zu den Fondsrenditen auch erfüllt. Zudem bekamen alle befragten Investoren die Co-Investments zu speziellen Konditionen. Hierzu wird ein kanadischer Pensionsfonds mit der Aussage zitiert, dass man die gleichen Konditionen wie die des General Partners erwartet. Eine britische Bank gibt zu Protokoll, dass mit Blick auf das Risiko-Return-Profil spezielle Fees auch angebracht sind.
Umgekehrt ist natürlich auch für den GP die Verbesserung der Geschäftsbeziehung ein wichtiger Grund, Co-Investments anzubieten. Weitere Motive für General Partner für ein solches Angebot liegen im Anreiz des Investors, schon beim First Close dabei zu sein sowie unkompliziert an frisches Geld auch für größere Akquisitionen zu kommen.
Die naheliegende Vermutung, dass für Co-Investments nur große Investoren infrage kommen, ist übrigens nicht ganz richtig. Mit Blick auf einen unkomplizierten Zugang zu zusätzlichen Geldern erfreuen sich auch kleinere Limited Partners einer besonderen Wertschätzung von General Partners, wenn die Limited Partners ein Co-Investment-Programm aufgelegt haben.
portfolio institutionell newsflash 24.03.2014/Patrick Eisele
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