Traditionelle Anlagen
24. Februar 2014
Für institutionelle Investoren wird die Zinskurve eng
Die Nachfrage am europäischen Anleiheprimärmarkt floriert. Staatsanleihen aus der Peripherie sind gefragt, während die Renditen auf ungeahnte Niveaus sinken.
Am langen Ende der Zinskurve hat zuletzt die Slowakische Republik wiederholt gezeigt, wie günstig man heute an frisches Geld kommt. Eine auf 20 Jahre angelegte, unbesicherte Senior Note im Volumen von 500 Millionen Euro kam in der vergangenen Woche mit einem Kupon von 3,6 Prozent auf den Markt. Damit hat sich die Finanzierungssituation nochmals verbessert. Erst im Januar konnten die Schuldenmanager der Slowakei eine auf 15 Jahre angelegte Staatsanleihe mit einem Kupon von 3,655 Prozent bei Investoren unterbringen. Beide Emissionen sind mit einem Rating von Moody’s mit A2 sowie Standard & Poor’s mit A und jeweils stabilem Ausblick versehen. Abnehmer fanden sich unter anderem im Lager der institutionellen Investoren. 540 Millionen Euro beziehungsweise über ein Drittel des Bonds gingen an diese Anlegergruppe.
Die drastischen Kursverluste bei Anleihen aus der Euroraum-Peripherie und die Spread-Ausweitungen aus der Zeit vor dem Draghi-Put sind längst vergessen. Nicht nur der spanische Patient freut sich in diesen Tagen über rekordtiefe Zinsen, die ihm bei der Genesung helfen. Bei Geldmarktpapieren mit zwölf Monaten Laufzeit zahlen die Schuldenmanager des Landes zuletzt lediglich 0,62 Prozent. Das sind nach Angaben der Börsen-Zeitung die niedrigsten Sätze seit der Einführung dieser Papiere im spanischen Schuldenmanagement im Jahr 1987.
Und auch in anderen Teilen Europas finden die Staatstitel reißenden Absatz, etwa in Irland. Wenige Wochen nach dem Auslaufen eines internationalen Notkredits für den Inselstaat rissen sich die Anleger Anfang Januar um die neuen irischen Staatsanleihen. Die staatliche Schuldenagentur verkaufte seinerzeit eine Anleihe mit zehn Jahren Laufzeit, die mehr als dreifach überzeichnet war: Einem Angebot von 3,75 Milliarden Euro stand eine Nachfrage der Investoren von rund 14 Milliarden Euro gegenüber. Der neu begebene Schuldtitel rentierte laut Zeitungsberichten vom Start weg mit 3,5 Prozent.
Noch vor wenigen Jahren verlangten Anleger dagegen exorbitante Risikoprämien, wenn sie irische Government Bonds kauften. So lag die Rendite zehnjähriger Titel im Sommer 2011 bei mehr als 14 Prozent. Ähnliches Bild auch in Italien: Bei einem zehnjährigen Bond sank die Rendite Ende Januar auf 3,81 Prozent. Das war der niedrigste Wert seit August 2010.
Noch vor wenigen Jahren verlangten Anleger dagegen exorbitante Risikoprämien, wenn sie irische Government Bonds kauften. So lag die Rendite zehnjähriger Titel im Sommer 2011 bei mehr als 14 Prozent. Ähnliches Bild auch in Italien: Bei einem zehnjährigen Bond sank die Rendite Ende Januar auf 3,81 Prozent. Das war der niedrigste Wert seit August 2010.
portfolio institutionell newsflash 24.02.2014/Tobias Bürger
Autoren:
portfolio institutionell
In Verbindung stehende Artikel:
Schreiben Sie einen Kommentar