Statement
2. Juli 2019

Fünf Gründe für Unternehmensanleihen aus Schwellenländern

Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern stehen zu Unrecht im Schatten der Staatsanleihen der Emerging Markets. Der Beitrag nennt fünf Gründe für eine höhere Gewichtung von Unternehmensanleihen.

4. Unternehmensanleihen aus Schwellenländern bieten höhere Spreads
Innerhalb der einzelnen Bonitätskategorien bieten Emittenten von Unternehmensanleihen aus Schwellenländern bei einer exakt vergleichbaren Verschuldung höhere Spreads als ihre Pendants aus Industrieländern. In Zahlen: Zum 31. Dezember 2018 boten Unternehmensanleihen aus Schwellenländern je Prozentpunkt Verschuldung (berechnet als Verschuldung/EBITDA) im Vergleich zu Emittenten aus den Industrieländern einen zusätzlichen Spread von 36 Basispunkten. Das bedeutet, dass ein Emittent von Unternehmensanleihen aus einem Schwellenland Anlegern jedes Jahr im Durchschnitt eine um 0,36 Prozent höhere Rückzahlungsrendite bietet als ein Unternehmen aus einem Industrieland mit identischer Verschuldung. Ferner sollte beachtet werden, dass die Nettoverschuldung von Emittenten von Emerging-Markets-Unternehmensanleihen seit Ende 2018 abwärts tendiert.

5. Unternehmensanleihen aus Schwellenländern bieten wertvolle Diversifizierungsmerkmale
Der Markt für Unternehmensanleihen aus Schwellenländern ist groß und enthält zahlreiche hochwertige Emittenten. Dies sind jedoch nicht die einzigen Merkmale, die ihn attraktiv machen. Unternehmensanleihen aus Schwellenländern bieten relativ hohe Renditen, während ihre Volatilität geringer ausfällt als die ihrer Pendants aus den Industrieländern. In der Vergangenheit haben Unternehmensanleihen der Emerging Markets ein besseres Risiko-Ertrags-Profil geboten als Unternehmensanleihen aus den USA oder Europa.

Unternehmensanleihen aus Schwellenländern weisen nur geringe Korrelationen zu Staatsanleihen und anderen Kreditinstrumenten weltweit auf. Infolgedessen bieten sie wertvolle Diversifizierungsmerkmale, die das Risiko-Ertrags-Profil zahlreicher Rentenwertportfolios verbessern.

Das Missverständnis mit dem Währungsrisiko
Viele Anleger fürchten, dass es bei Unternehmen aus Schwellenländern zu Ausfällen bei ihren auf Hartwährungen lautenden Schuldtiteln kommt, wenn die jeweilige Lokalwährung abgewertet wird. Dieses Risiko hat sich seit der Asien-Krise im Jahr 1997 deutlich verringert.
Erstens ist eine Währungsabsicherung im Vergleich zu früheren Zeiten günstiger geworden und wird auf Unternehmensebene immer häufiger eingesetzt. Inzwischen sind sich mehr Unternehmen des Währungsrisikos bewusst und gehen aktiv dagegen vor. Zweitens fallen in mehreren großen Sektoren wie zum Beispiel Energie und Rohstoffe zunehmend sowohl Kosten als auch Umsätze in Hartwährungen an. So ergibt sich eine sogenannte „natürliche Absicherung“. Schließlich kommt hinzu, dass Aufsichtsbehörden im Finanzsektor (auf den circa 20 Prozent des EMCB entfallen) Banken in Schwellenländern zunehmend zwingen, ein ausgewogenes Verhältnis von Fremdwährungsanlagen zu entsprechenden Verbindlichkeiten zu wahren.

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