Immobilien
28. November 2017
Franzosen schaffen Wohnraum in Dresden
Größter öffentlicher Pensionsfonds Frankreichs setzt auf Projektentwicklung in der Elbmetropole. Axa Investment Managers mit im Boot.
Der französische Pensionsfonds ERAFP will in Dresden bis zu 350 Wohnungen bauen lassen. Kostenpunkt des Vorhabens östlich der historischen Altstadt: 100 Millionen Euro. Von diesem Vorhaben berichtet Axa Investment Managers. Der von ERAFP mandatierte Investment-Arm des Axa-Konzerns hat erst kürzlich die Akquisition des städtischen Wohnvorhabens in der sächsischen Landeshauptstadt abgeschlossen. Das Areal liege etwa 15 Gehminuten von der Altstadt entfernt am Ufer der Elbe. Das Gelände sei mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.
Das Bauvorhaben soll 2020 abgeschlossen werden und dann 211 Wohneinheiten sowie 137 voll ausgestattete Mikro-Apartments umfassen. Parallel dazu soll das Areal auch durch Anstrengungen lokaler Geldgeber revitalisiert werden. Für die künftigen Bewohner sind öffentliche und Einzelhandelsflächen geplant. Bereits heute sei knapp die Hälfte dieser Retail-Flächen an deutsche Einzelhandelsketten vermietet, berichtet Axa Investment Managers.
Warum Dresden?
Zahlreiche Gründe sprechen für das Investment in „Elbflorenz“, wie Dresden wegen seiner Kunstsammlungen und seiner Lage im Elbtal auch bezeichnet wird. Die Metropole mit ihren rund 550.000 Einwohnern verfüge über ein starkes wirtschaftliches und soziales Fundament. Laut Axa sei davon auszugehen, dass das durchschnittliche Einkommen der Dresdner ansteigt, während die Zahl der Arbeitslosen sinkt. Keine Angaben machte Axa, ob die Wohnungen verkauft oder vermietet werden sollen. Denkbar ist, dass die Wohneinheiten und Apartments vermietet werden, wobei die daraus resultierenden regelmäßig wiederkehrenden Erlöse stabil und gut planbar sind. Beides Eigenschaften, die für Pensionseinrichtungen besonders wichtig ist.
Pluspunkt: Die Altstadt mit der Frauenkirche am Neumarkt, der Semperoper und der Hofkirche sowie dem Residenzschloss und dem Zwinger zieht Touristen an. Der 1434 begründete Striezelmarkt gilt als einer der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands.
Neue Einnahmequelle auf altem Grund
Immobilienentwicklungen gewinnen auch bei deutschen Pensionseinrichtungen an Bedeutung. So kündigte die Bayerische Versorgungskammer, die größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe Deutschlands, im Oktober an, das ehemalige Siemens-Areal in München-Bogenhausen zu neuem Leben erwecken zu wollen. Dort hatte die Bayerische Versorgungskammer (BVK) im April vergangenen Jahres für ihre Versorgungswerke den ehemaligen Bürostandort an der Richard-Strauss-Straße 76 von der Siemens AG erworben. Käuferin ist laut einer Pressemitteilung eine Objektgesellschaft, an der alle Versorgungseinrichtungen der BVK beteiligt sind. Bei dem Grundstück handelt sich um ein rund 20.140 Quadratmeter großes Gelände mit Bestandsgebäuden, die nach dem Auszug der Siemens AG leer stehen und abgerissen werden sollen.
portfolio institutionell 28.11.2017/Tobias Bürger
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