Versicherungen
30. März 2015
Finanzielle Repression sorgt für Milliardeneinbußen bei Versicherern
Die Niedrigzinspolitik hat für massive Einbußen bei Versicherungen aus den USA und Europa gesorgt. Eine neue Studie von Swiss Re hat einen Verlust von rund 400 Milliarden Dollar ermittelt.
Sieben Jahre nach der Finanzkrise sind die Leitzinsen auf einem historischen Tiefpunkt angekommen – und wer weiß, wo die Reise noch hin geht. Während Schuldner immer billiger an Kredite kommen, erzielen Investoren nur noch magere Zinserträge. Das Ausmaß der Einbußen ist inzwischen gewaltig, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Studie von Swiss Re deutlich macht. Laut dieser sind den Versicherungen in den USA und Europa zwischen 2008 und 2013 zusammen rund 400 Milliarden Dollar an ordentlichen Erträgen ausgefallen. In der Berechnung sind positive Effekte wie beispielsweise niedrigere Kreditzinsen schon berücksichtigt. Laut Swiss Re entspricht das aktuell im Durchschnitt einer jährlichen „Tax“ von rund 0,8 Prozent der gesamten Vermögenswerte und reduziert die Kapazität der Langfristinvestoren, Mittel für die reale Wirtschaft bereitzustellen.
„Unabhängig von der Auswirkung auf die Portfolioerträge der Langfristinvestoren sind die Konsequenzen für die Kapitalmarktintermediation nicht zu vernachlässigen. Die Verdrängung der Investoren aufgrund künstlich niedriger oder negativer Zinsen wird die Diversifikation der Finanzierungsquellen der realen Wirtschaft reduzieren, was wiederum insgesamt ein Risiko für die finanzielle Stabilität und das Wirtschaftswachstumspotenzial darstellt“, erklärt Guido Fürer, Chief Investment Officer der Swiss Re. Der Rückversicherer weist in diesem Zusammenhang daraufhin, dass Langfristinvestoren Vermittler sind, die dabei helfen, angesparte Vermögen in die reale Wirtschaft zu bewegen. In Europa verfügen allein die Versicherungsunternehmen über rund 9,5 Billionen US-Dollar an Assets under Management – rund 60 Prozent des langfristig verfügbaren Investmentvermögens in Europa.
Auch die deutschen Lebensversicherer, bei denen festverzinsliche Wertpapiere traditionell den Großteil ihrer Kapitalanlagen ausmachen, haben deutliche Einbußen hinnehmen müssen, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) anmerkt. Zwischen 2008 bis einschließlich 2013 lagen ihre zinsbedingten Mindereinnahmen nach GDV-Schätzung bei rund 15 Milliarden Euro. Der Berechnung liegt ein langfristiger Zins von 4,3 Prozent zugrunde, der sich aus dem Durchschnitt der Swapsätze von 2002 bis 2008 ableitet.
„Unabhängig von der Auswirkung auf die Portfolioerträge der Langfristinvestoren sind die Konsequenzen für die Kapitalmarktintermediation nicht zu vernachlässigen. Die Verdrängung der Investoren aufgrund künstlich niedriger oder negativer Zinsen wird die Diversifikation der Finanzierungsquellen der realen Wirtschaft reduzieren, was wiederum insgesamt ein Risiko für die finanzielle Stabilität und das Wirtschaftswachstumspotenzial darstellt“, erklärt Guido Fürer, Chief Investment Officer der Swiss Re. Der Rückversicherer weist in diesem Zusammenhang daraufhin, dass Langfristinvestoren Vermittler sind, die dabei helfen, angesparte Vermögen in die reale Wirtschaft zu bewegen. In Europa verfügen allein die Versicherungsunternehmen über rund 9,5 Billionen US-Dollar an Assets under Management – rund 60 Prozent des langfristig verfügbaren Investmentvermögens in Europa.
Auch die deutschen Lebensversicherer, bei denen festverzinsliche Wertpapiere traditionell den Großteil ihrer Kapitalanlagen ausmachen, haben deutliche Einbußen hinnehmen müssen, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) anmerkt. Zwischen 2008 bis einschließlich 2013 lagen ihre zinsbedingten Mindereinnahmen nach GDV-Schätzung bei rund 15 Milliarden Euro. Der Berechnung liegt ein langfristiger Zins von 4,3 Prozent zugrunde, der sich aus dem Durchschnitt der Swapsätze von 2002 bis 2008 ableitet.
portfolio institutionell newflash 30.03.2015/Kerstin Bendix
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