26. November 2015

Europas Investoren fassen wieder mehr Vertrauen

Das Vertrauen der institutionellen Investoren in Europa ist leicht gestiegen, aber noch negativ. Für Kapitalschutz würden viele einen Teil ihrer Performance opfern.

Institutionelle Investoren haben im November an Vertrauen verloren. Dies zeigt der neue Investor Confidence Index (ICI) von State Street, der das Vertrauen und die Risikobereitschaft institutioneller Investoren anhand tatsächlich getätigter Käufe und Verkäufe wiedergibt. Weltweit ist der Index im November um 7,2 Punkte auf einen Stand von 106,8 gesunken. Der stärkste Rückgang des Anlegervertrauens wurde in Nordamerika gemessen. Hier fiel der Index um fast zwölf Punkte auf 112,9 Prozent.
Interessanterweise hat sich Europa von dieser Entwicklung abgekoppelt. Im vergangenen Monat stieg das Vertrauen der Anleger wieder, und zwar um 6,3 auf 96,5 Punkte. Trotz dieses Anstiegs bleibt der europäische ICI mit weniger als 100 Punkten – dieser Wert gilt als neutral, sprich, Ab- und Aufbau langfristiger Risikopositionen halten sich die Waage – deutlich hinter den Indizes der anderen Regionen zurück. Laut State Street fiel der ICI in Asien zuletzt von 111 auf 100,7 Punkte.
„Aufgrund der erwarteten Lockerungen der EZB-Geldpolitik hat sich das Anlegervertrauen in Europa etwas verbessert“, sagte Jessica Donohue, Executive Vice President und Chief Innovation Officer bei State Street Global Exchange. „Die unterschiedlichen Entwicklungen in der Geldpolitik im Euroraum und in den USA reichten jedoch nicht aus, um das europäische Anlegervertrauen deutlich auszuweiten. Zudem herrscht in Asien wieder mehr Pessimismus, da ein stärkerer Dollar und der anhaltende Rückgang der Rohstoffpreise die Stimmung in der Region belasten“, fügte sie hinzu.

Dass institutionelle Anleger durchaus besorgt auf die Märkte blicken, zeigt auch eine Umfrage von NN Investment Partners. Die Hälfte der 105 internationalen institutionellen Investoren, die im Oktober befragt wurden, machen sich Sorgen, dass Anleihen nicht mehr das Maß an Kapitalschutz bieten, wie dies früher der Fall war. Die große Mehrheit der Befragten (drei Viertel) wäre bereit, etwas ihres Aufwärtspotenzials im Tausch für Absicherung nach unten zu opfern. Unterschiede zeigen sich hierbei lediglich in der Höhe des Aufwärtspotenzials, das die Investoren aufgeben würden. Während 15 Prozent bereit wären, die Hälfte des Aufwärtspotenzials aufzugeben, würden 35 Prozent ein Drittel und 27 Prozent ein Viertel aufgeben. Eine Minderheit von elf Prozent gab an, keine Abstriche für Kapitalschutz machen zu wollen.
portfolio institutionell newsflash 30.11.2015/Kerstin Bendix

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