Europas AIF-Markt wird internationaler

Die Zahl der Fonds in Ucits- und AIF-Strukturen wird in den kommenden zwei Jahren deutlich zunehmen. Diese Auffassung vertreten die meisten institutionellen Investoren in Europa. Laut einer Umfrage von Aquila Capital, an der im Juli dieses Jahres 112 Großanleger aus ganz Europa teilnahmen, erwarten 77 Prozent, dass asiatische und US-amerikanische Asset Manager in den nächsten zwei Jahren verstärkt Fonds in Ucits- und AIF-Strukturen lancieren. Den Hauptgrund für das steigende Interesse sehen mehr als zwei Drittel in der Erschließung des europäischen Investorenkreises. Über die Hälfte geht zudem davon aus, dass regulatorische Rahmenbedingungen Investoren zunehmend davon abhalten, in Offshore-Hedgefonds zu investieren. Darüber hinaus sehen 31 Prozent in den umfassenderen Kenntnissen über Ucits-Strukturen von nicht-europäischen Managern einen entscheidenden Faktor.

Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, erwarten über drei Viertel der Befragten, dass asiatische und US-amerikanische Asset Manager beim Launch von Ucits oder AIF verstärkt auf Alternative-Investment-Plattformen (AIP) setzen. Von diesen sehen 72 Prozent eine Präferenz für eine Kooperation mit einem europäischen Asset Manager. Nur vier Prozent erwarten hingegen, dass die nicht-europäischen Asset Manager Investmentbanken bevorzugen. 

Die Hauptvorteile einer Kooperation mit einer AIP liegen laut den Umfrageergebnissen in dem unmittelbaren Zugang zu einer breiten Kapitalbasis (49 Prozent), der Möglichkeit eines schnelleren Markteintritts (46 Prozent), Zugang zu einem bestehenden Vertriebsnetzwerk (38 Prozent) sowie einer Compliance- und Corporate-Governance-Infrastruktur (35 Prozent). Zudem rechnen 41 Prozent der befragten Investoren damit, dass die Abstimmung in Großbritannien für einen EU-Austritt die Position Luxemburgs als führendes Ucits-Rechtsgebiet weiter stärken wird. 
portfolio institutionell newsflash 07.10.2016/Kerstin Bendix