ETF-Studie: Investoren wollen Weiterentwicklung
Vor allem im Bereich der Schwellenländeraktien sehen Investoren Bedarf. Gefragt sind auch Smart-Beta-Strategien. Insgesamt soll der Einsatz von ETF verstärkt werden, nicht nur als taktisches Mittel, sondern auch als Langfristinvestments.
In der europäischen ETF-Investorengemeinde herrscht eine große Zufriedenheit. Für Anbieter von Exchanged Traded Funds (ETF) sollte dies jedoch nicht zu dem Trugschluss führen, sich ausruhen zu können. Denn die Nachfrage nach neuen Produkten und Weiterentwicklungen ist ebenfalls groß. Dies geht aus einer Studie des Edhec-Risk Institute hervor, für die Ende vergangenen Jahres 207 Investoren, darunter institutionelle Anleger, Asset Manager und Private Wealth Manager, befragt wurden. 16 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, keine ETF zu nutzen, und wurden aus der Studie ausgeschlossen.
So wünschen sich 42 Prozent im Segment „Schwellenländeraktien“ weitere Produktentwicklungen. Die Studienautoren erklären sich diesen Wunsch in erster Linie damit, dass entsprechende ETF bislang hauptsächlich auf breiten globalen, regionalen oder länderspezifischen Indizes basieren, die nur relativ wenig Auswahl in Sachen Sektor- oder Style-Exposure lassen. Darüber hinaus steigt auch die Nachfrage nach der Entwicklung von ETF auf alternative Formen von Indizes. Immerhin 39 Prozent der Befragten signalisieren Interesse an ETF auf Smart-Beta-Indizes. „Dass Investoren trotz der Markteinführung zahlreicher Produkte noch Raum für Entwicklung sehen, lässt sich damit erklären, dass diese Produktneuheiten auf einige wenige populäre Strategien fokussiert sind, die eine kleine Anzahl an Risikoprämien abbilden“, erklären die Studienmacher.
Bereits genutzt werden Smart-Beta-ETF derzeit von mehr als einem Viertel der Investoren. Ein weiteres Drittel plant, in näherer Zukunft in entsprechende ETF investieren zu wollen. Die große Mehrheit – nämlich drei Viertel der Befragten – ist der Auffassung, dass Smart-Beta-Indizes signifikantes Potenzial bieten, marktkapitalisierende Indizes langfristig zu übertreffen. Die gleiche Anzahl an Investoren ist außerdem der Meinung, dass durch die Diversifikation über verschiedene Gewichtungsmethoden das Risiko reduziert und Wert hinzugefügt wird. Zugleich stimmen nahezu alle Befragten zu, dass Smart-Beta-Indizes volle Transparenz über die Methode erfordern.
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, nutzt die große Mehrheit (70 Prozent) ETF, um ein breites Markt-Exposure zu erlangen. Immerhin gut 60 Prozent verwenden diese Vehikel oftmals als langfristige Buy-and-hold-Investment. Aber auch als taktisches Mittel und für kurzfristige Investments werden ETF nach wie vor oft eingesetzt. Dies gibt etwas weniger als die Hälfte an.
Des Weiteren fragten die Studienautoren, ob die Investoren auch auf andere indexierte Produkte setzen, wie Futures, Total Return Swaps oder Indexfonds. Hier zeigt sich eine klare Präferenz für ETF. So planen 60 Prozent ihre Investments in ETF zu erhöhen, nur fünf Prozent wollen den Anteil senken. Zum Vergleich: Die Nutzung von Futures wollen lediglich 26 Prozent ausweiten, allerdings wollen auch nur sieben Prozent der Befragten ihre Exposure zurückfahren. Bei Indexfonds hält sich der Anteil an Investoren, die den Einsatz derartiger Produkte erhöhen und senken wollen, in etwa die Waage (18 gegenüber 15 Prozent. Am negativsten ist der Ausblick für Total Return Swaps. Hier wollen nur elf Prozent diese Produkte stärker nutzen, 18 Prozent geben an, diese weniger einsetzen zu wollen.
portfolio institutionell newsflash 31.03.2014/Kerstin Bendix
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