Eine logische Konsequenz
An Nachhaltigkeit führt kein Weg vorbei. Denn wer ESG-Kriterien nicht beachtet, bewegt sich auf dünnem Eis und geht hohe finanzielle Risiken ein, da sind sich die Marktteilnehmer längst einig: Bilanzbetrug, zerstörte Reputation, teure Gerichtsverfahren, Waldbrände und Stürme, schwerwiegende Verstöße gegen Menschen- und Arbeitsrechte und regulatorische Risiken sind hier nur einige wenige Beispiele.
Doch wie wirkt sich die Integration von ESG-Kriterien tatsächlich, sprich nachvollziehbar, auf das Management eines Portfolios aus? Transparenz lautet hier das Zauberwort, denn es sind meist unvorhergesehene Ereignisse, die für die größten Kursabschläge sorgen können.
Die gleiche Transparenz und Nachvollziehbarkeit, wie sie bei Fragen zur Bilanz und Rechnungslegung längst Standard sind, sollten deshalb auch für ökologische und soziale Aspekte des unternehmerischen Handelns gelten. Der nichtfinanziellen Berichterstattung kommt hier eine entscheidende Bedeutung zu. Die Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsindikatoren bleibt leider immer noch recht überschaubar. Kompetenz ist daher das zweite Zauberwort. Versierte Portfoliomanager, die mit ausgefeilten Analysetools und guter Datenanbindung arbeiten und ihre Investmentprozesse so stetig weiterentwickeln, können einen Mehrwert für ihre Kunden bieten. Schließlich werden ESG-Aspekte derzeit noch nicht immer effizient am Kapitalmarkt gepreist. Die daraus resultierenden Marktineffizienzen erhöhen aber auch die Volatilität der Kapitalanlagen für alle Marktteilnehmer.
Der vor wenigen Wochen unternommene Vorstoß der Big-4-Wirtschaftsprüfer zu einer einheitlichen nichtfinanziellen Berichterstattung ist daher ebenso zu begrüßen wie die entsprechende EU-Initiative oder die stetig wachsende Zahl an sich selbstverpflichtenden Unternehmen, die beispielsweise im Rahmen der Science-based-Targets-Initiative ihre Geschäftspolitik auf ein bestimmtes Klimaziel ausrichten. Was für Portfoliomanager die Datenanbindung und Analysetools, ist für die Anleger das ESG-Reporting. In beiden Fällen gilt es, Transparenz über die im Portfolio enthaltenen Risiken nachvollziehbar und vorausschauend zu erhalten.
Die Ausrichtung von Portfolien nach definierten ESG-Kriterien ist für alle Marktteilnehmer nicht nur eine Chance, sondern eine logische Konsequenz. Asset Manager stehen dabei in der treuhänderischen Pflicht, alle relevanten Risiken zu berücksichtigen, um das bestmögliche Ergebnis für ihre Kunden zu erzielen.
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