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23. Juni 2023

Batterie-Investments im Lichte von ESG

Negative Strompreise zeigen die mangelnde Flexibilität der aktuellen Stromerzeugung auf. Darum steigt die Attraktivität von Flexibilitätsoptionen, zu denen auch Batterien gehören. Batterien helfen, das Zuschalten fossiler Spitzenlastkraftwerke (insbesondere Gas) und die aktuell massiven Abschaltungen von EE zu verringern.
Angesichts der Ausbauziele für Renewables von 80 Prozent bis 2030 und 100 Prozent in 2045 braucht es allein in Deutschland bis 2030 nach einer Studie von Fraunhofer ISE circa 100 Gigawattstunden an Batteriespeichern. Aktuell haben wir nach Expertenschätzungen unter fünf Gigawattstunden. Attraktive Geschäftsmodelle ergeben sich aus der intelligenten Kombination der zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten von Speichern. Nach einer Veröffent­lichung von McKinsey und der Global Battery Alliance „Battery 2030: Resilient, sustainable, and circular“ wird weltweit bis 2030 ein Wachstum der Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien von über 30 Prozent per annum angenommen.
Obgleich das Batteriewachstum im Rahmen der Klimaziele zahlreiche Vorteile für die Umwelt und die Gesellschaft mit sich bringt, zeigt die globale Wertschöpfungskette der Lithium-Ionen-Batterien jedoch eine Fülle an ESG-Herausforderungen auf. McKinsey hat 21 ESG-Risiken entlang der Wertschöpfungskette für Batterien identifiziert. Hierzu gehören insbesondere Umweltauswirkungen, wie Landdegradation, Verlust an biologischer Vielfalt, Entstehung gefährlicher Abfälle, die Verschmutzung von Wasser, Boden und Luft. Ebenso Sozialauswirkungen, wie zum Beispiel auf regionale Gemeinschaften, oder Verstöße gegen Kinderarbeit. Im Bereich der Governance werden insbesondere mögliche Interessenskonflikte aufgeführt.
Um die gesamte Wertschöpfungskette im Lichte der ESG-Dimen­sionen zu sehen, wünschen viele Stakeholdern daher ­größtmögliche Transparenz. Batteriehersteller treten daher vermehrt der globalen Task Force on Climate-related Disclosures (TFCD) bei und ­verpflichten sich zu Transparenz über den gesamten Lebenszyklus ihrer Batterien. Damit werden Informationen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, die während des gesamten Lebenszyklus der Batterien von der Herstellung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung auftreten können, erfasst und transparent offengelegt. In der EU wird ein „Batteriepass“, also ein digitales Rückver­folgungs- und Kennzeichnungssystem für alle Komponenten ­angestrebt. Diese Entwicklungen sind schon heute bei Batteriepark-Investments zu berücksichtigen. Eine nachhaltige und zirkuläre globale Wertschöpfungskette für Batterien ist möglich!

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