1. Juli 2020

Real Assets + ESG = langfristiger Impact

Wer bei seinen Anlageentscheidungen ESG-Kriterien ­berücksichtigt, denkt in der Regel langfristig und will die Wirtschaft nachhaltig gestalten. Investments in Real Assets erfordern ebenfalls einen langfristigen Anlagehorizont, oftmals von mehreren Jahrzehnten. ­Beide Themen – ESG und Real Assets – haben somit eine natürliche ­Verbindung.

Real Assets erzielen mit die nachhaltigsten positiven Wirkungen, denken wir an die Verbesserung des Klimas durch Wiederaufforstungen oder an die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Und gerade in diese Anlagenbereiche, da illiquid und langfristig rentabel, drängt die allseits vorhandene Liquidität der Märkte als letztes. Aber auch Risiken von Real Asset Investments sind oft langfristig: vom Verlust der Biodiversität beim Staudammbau über die Veränderung des Mikroklimas durch Urbanisierung bis hin zur Vertreibung von indigenen Völkern bei der Anlage großer Forstplantagen. Aus unterschiedlichen Gründen – sei es Risikomini­mierung oder Schaffung positiven ­Nutzens – sind ESG-Prüfungen bei Real Assets daher besonders umfangreich. Dies gilt insbesondere für Eigenkapitalinvestments, bei denen der Investor unmittelbareren Einfluss auf das jeweilige Projekt hat.
In Schwellen- und Entwicklungsländern kommt noch ein weiterer Aspekt zum Tragen: Real Assets werfen sehr häufig Landnutzungsfragen auf und führen damit sowohl zu ökologischen als auch ­sozialen Herausforderungen. So gibt es zum Beispiel nicht selten Unsicherheiten bezüglich der Eigentumsverhältnisse und ­Nutzungsrechte der betroffenen Flächen. In dieser Situation ­gewinnen Partner an Bedeutung, die mit den lokalen Gegeben­heiten vertraut sind und die die Situation vor Ort beurteilen ­können sowie den Dialog mit den Betroffenen kompetent steuern.
Finance in Motion machte mit seinen Fonds positive Erfahrungen ­in zwei Kategorien des breiten Real Asset Spektrums: Fremdkapital für Erneuerbare Energien in Emerging Markets, und Eigenkapital in nachhaltigen Waldplantagen in Afrika und Lateinamerika. Die hier erzielten ESG-Effekte sind überragend, zum Beispiel wenn man Photovoltaik-Felder mit 1,5 GW Kapazität in Wüstengebieten mit hoher Sonneneinstrahlung betrachtet. Solche Projekte ­erreichen inzwischen Erzeugungskosten von 20 EUR/MWh. Oder die ­enorme CO₂-Bindung aus einer neu errichteten zertifizierten Forstplantage mit 15.000 Hektar Fläche in Westafrika – in diesem Fonds wird pro ­investierten 100.000 Euro über die Jahre 10.000 Tonnen CO₂ ­gebunden. Insgesamt sind also Real Asset Investments mit ESG-Berücksichtigung starke Quellen positiver Veränderung.

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