Asset Owner entwickeln Aktionsplan

Angesichts beispielloser ökologischer Herausforderungen und ­eines eskalierenden Artensterbens wurden das Verständnis und der Schutz der biologischen Vielfalt zu einem gesellschaftlichen und ökonomischen Gebot unserer Zeit. Dabei spielt die Finanzierung der langfristigen Erhaltung von ­Biodiversität und somit die Beteiligung globaler Asset Owner eine wesentliche Rolle.
Wie sich die Auswirkungen von wirtschaftlichen Aktivitäten auf Natur und Ökosysteme gezielt steuern lassen, stand beim 1. Global Asset Owner Meeting on Biodiversity im Fokus. Dabei kamen im Juni in Frankfurt am Main mehr als 80 institutionelle und private Investoren aus aller Welt zusammen, darunter ­Entscheidungsträger von Pensionsfonds, Staatsfonds, Versicherungen sowie private ­Investoren und Family Offices. Klares Fazit: Die Asset Owner möchten mit ihren Aktivitäten dazu beitragen, negative Auswirkungen auf Natur und Ökosysteme zu reduzieren und gewünschte positive Effekte und Maßnahmen finanziell zu unterstützen.
Im Zuge des Global Asset Owner Meeting verständigten sich die Teilnehmer auf die Grundzüge eines Aktionsplans, der konkrete ­Maßnahmen und Ziele sowie notwendige wirtschaftliche Anreize und rechtliche Rahmen­bedingungen zur Vereinbarkeit von ­ökonomischen Zielen und dem Schutz der Biodiversität fest verankert. In ­diesem Plan werden erstmals das Stimmungsbild globaler Asset Owner, Status quo sowie ­Zielvorstellungen bezüglich Asset-Klassen und Anlagethemen im Bereich Biodiversität festgehalten – ein Meilenstein mit Blick auf die Integration des Themas in die Asset Allocation großer Vermögensinhaber.
Ein wichtiger Bestandteil des Diskurses sind dabei auch die ­offenen Fragen der Messung, Regulierung und Standardisierung. Im Fokus der Investmentvehikel stehen konkret investierbare Lösungen wie Labelled Bonds, Blended-Finance-Lösungen und Investitionsmöglichkeiten in den Private Markets. Dazu gehören beispielsweise technologische Innovationen im Venture-Capital- sowie regenera­tive Investitionslösungen im Private-Equity-Bereich. Besonders im Anlegerfokus stehen auch Multi-Use-Infrastrukturvorhaben, die Renewables mit Algen- und Muschelzucht kombinieren.
Organisiert von einem Konsortium, zu dem auch FERI gehört, wird das Global Asset Owner Meeting als regelmäßiges Format ­etabliert. Ziel ist es, bereits beim nächsten Treffen im Jahr 2025 über erste Ergebnisse auf Basis des Aktionsplans zu berichten. Die gemeinsame Mission des Konsortiums ist es, einen Rahmen für solche Investitionen zu schaffen.

Autoren: Antje Biber

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